Mein Geist versucht, eine so universale Perspektive zu entwickeln wie nur möglich. Das Universale ist konnotiert mit dem Ganzen, und das Ganze ist zum einen das Eigene und zum anderen das Andere. Es ist gut, dass ich das Andere so leicht zu erfassen und ergreifen imstande bin, denn so ergreife ich progressiv das Universale. Um das Universale tatsächlich zu erfassen und ergreifen, sollte es ein osmotisches Verhältnis zwischen dem Eigenen und dem Anderen geben: so wird das Eigene, über die Osmose mit dem Anderen, progressiv universaler. Es ist gut, dass ich zu solchen osmotischen Verbindungen mit dem Anderen fähig bin. Und vielleicht wäre es gut, wenn auch andere Menschen in vergleichbarer Intensität und Ernsthaftigkeit zu solchen osmotischen Verbindungen mit dem Anderen fähig wären: Man sollte daher mein Hirn erforschen, wieso es diese spezifischen Qualitäten aufweist, und die Gehirne der anderen daran anpassen. Das Eigene und das ganze Andere ist schließlich das Ganze, und die Erfassung und Ergreifung des Ganzen ist das Universale. Die Sprache des Universalen kann schlecht eine reguläre Sprache sein, sein Ausdruck schlecht ein herkömmlicher Ausdruck. Das Eigene lernt man wesentlich über das Andere kennen. Das Andere ist einerseits beredt, andererseits schweigsam und drittens sendet es bisweilen rätselhafte Zeichen aus, und es steht vor demselben Problem hinsichtlich seiner Selbstvergegenwärtigung wie das Eigene. So ist die Sprache des Ganzen – das Universale – ein zum Teil verständlicher Text, zum Teil ein Fluss von Anekdoten, Sinnsprüchen, Witzen von unterschiedlicher Qualität, Abschweifungen, Ritualistiken und Höflichkeitsformeln, Beschwörungen etc., und zu einem weiteren Teil ist sie schwer verständlich, elliptisch, zerklüftet, inkommensurabel, stellt Blöcke gegeneinander auf, errichtet Mauern. Und so übernehme ich mittlerweile diese Sprache ganz natürlich, die Sprache des Universalen; in der es Helles – grell Helles – gibt; und absichtlich Dunkles. Die Welt ist Licht und Schatten. Diese Sprache sollte zum Mitdenken einladen, zur weiteren Errichtung und Fortschreibung des Universalen. Diese erfordert eine gewisse Anstrengung, denn das Universale ist nicht das unmittelbar Gegebene, sondern muss aufgespürt werden.
Der hingeschiedene Ex-Papst erinnert mich an das ehrwürdig Hierarchische, das teilweise Schroffe und Unzugängliche, das der Katholizismus verkörpert, und das ich teilweise gut finde. Das Universale ist tiefer im Sein, älter und übergeordnet. Die eigene Subjektivität ist kleiner und unwichtiger: kann sich jedoch an das Universale annähern. Das ist die Aufgabe, ist Imperativ für die Subjektivität. Das Universale ist das Göttliche. (Das Göttliche ist dabei noch nicht Gott, sondern imitiert ihn nur.) Das Sein hat Koordinaten. Da ist zum einen eben diese Achse der Ordnung, des Starren, Erhabenen, Ehrwürdigen. Zum anderen verläuft da die Achse des Chaos, der Revolution, letztendlich auch der Auflösung. Gemeinsam spannen sie den Raum der Freiheit und der sinnvollen Beschränkungen der Freiheit auf. Freiheit ist für mich, so stelle ich bei der Gelegenheit fest, im Übrigen aber keine allzu relevante Kategorie. Auch meine Philosophie handelt kaum von der Freiheit. Vielleicht, weil meine innere Freiheit so groß ist, dass ich sie nicht einmal als solche empfinde. Beziehungsweise, weil Freiheit und die Erlangung von Freiheit für mich keine Probleme sind. Vielleicht, weil ich weniger einem Impuls der Freiheit zu folgen empfinde, sondern einer Konsequenz und Folgerichtigkeit, die sich nicht unmittelbar am Eigenen orientiert: dem Impuls, das Universale zu erfassen, und damit das Gerade, Richtige, Unumstößliche und Unkaputtbare; das, was den höchsten Wahrheitswert hat.
Ebensowenig, wie ich weiß, was Freiheit genau ist, und was daran so wichtig sein sollte, weiß ich auch nicht so recht, was Macht ist. Folgerichtig weiß ich auch nicht so recht, was Angst ist. Folgerichtig auch nicht, was Unsicherheit ist; außerdem nicht Neid, Hass, oder Kränkungen. Kränkungen sind Spuren, die sich in das Eigene, in ein Ego einschreiben. Wo keine solche Schreibfläche vorhanden ist, kann sich also keine Kränkung einschreiben. Kränkungen sind ein lokales Ereignis, das Universale aber ist nicht-lokal. Daher empfehle ich auch deswegen, sich vom Eigenen und dem Egoischen abzuwenden, und eine universale Perspektive anzustreben: schon einmal allein aus Eigennutz.
Überhaupt scheint diese Konsequenz des Impulses, das Universale zu erfassen, als das vielleicht Befreiendste von allem: denn es befreit vom Gefängnis der eigenen Subjektivität, indem es eine transzendente Perspektive anpeilt. Es übersetzt das Eigene unmittelbar in das Andere, bzw. ins Allgemeine und Objektive. Das Eigene ist ein lokales Ereignis, das Universale aber ist nicht-lokal. Das Universale bezieht sich auf die geistige Erfassung des Ganzen.
Durch das Universale zieht sich eine eherne gerade Linie: der Maßstab der richtigen Kritik. Kritik, das heißt: Trennen und Unterscheidungen treffen um einzelne Qualitäten, und ihr Verhältnis zueinander, richtig zu bestimmen. Vieles, vielleicht das Meiste von dem, was in dieser Welt Kritik ist oder sein will, ist ein ziemlicher subjektiver Mischmasch. Daher scheint es mir notwendig, den ehernen Maßstab der richtigen Kritik zu ergreifen. Hin und wieder passiert das in der Welt, das eine:r das tut. Um diesen ehernen Maßstab der richtigen Kritik und des Treffens von richtigen Unterscheidungen zu ergreifen und zu schwingen, ist es wohl notwendig, möglichst viel zu verstehen: also das Universale. Um das Einzelne zu verstehen, muss man zuerst alles verstehen.
Um richtig zu kritisieren, ist es notwendig, das zu erreichen, was Adorno mit seiner Negativen Dialektik anstrebt: so sehr zu differenzieren, dass es an das Kleinste heranreicht und das Individuellste erfasst. Die postmoderne Differenz ist weder universal noch individuell. Sie ist allein durch Differenz bestimmt und dadurch keine Entität, ein Mängelwesen.
Die postmoderne Differenz sollte überholt werden von einem Denken und Empfinden, einem denkenden Empfinden, einem empfindenden Denken, das also ins Kleinste und Individuellste hineinreicht. Und gleichzeitig ins Allgemeinste und eben ins Universale. Es scheint mir glücklicherweise so zu sein, dass sich dieses Eine und jenes Andere sowieso gegenseitig bedingen, wenn es richtig vonstatten gehen will.
Der Geist will differenzieren und synthetisieren. Mit der Differenz allein kann er nicht leben, denn die Differenz allein ist ein Mängelwesen. Der Geist will sinnvolle Grenzen ziehen. Das Universale ist letztendlich auch eine sinnvolle Grenzziehung. Es handelt sich beim Universalen um eine paradoxe Grenzziehung, denn die universale Grenzziehung arrondiert einerseits, andererseits bleibt sie offen und öffnet den Raum. Es ist eben eine durchlässige Scheidewand, eine semipermeable Trennschicht.
Es ist gegenwärtig zu einer Sache einer mittelmäßigen Intelligenz herabgesunken, das Universale zu verwerfen und es als totalisierend, implizit oder explizit als totalitär zu begreifen. Früher habe ich das auch spannend gefunden, heute aber nicht mehr so. Sache des Geistes ist es ja nicht, partikular und different zu werden – oder ewig „dialektisch“ zu bleiben – sondern universal. Wenn der Geist eine durchlässige Scheidewand, eine semipermeable Trennschicht bleibt, ist alles gut. Er erfüllt damit seine eigentliche Bestimmung: die Entwicklung des Universalen, das sich über Osmose vollzieht.
Mein philosophisches System vom Chaosmos kann nicht totalitär sein, denn neben der herrlichen Ordnung des kosmischen Prinzipes wirkt das chaotische Prinzip Totalisierungen und primitiven Vereinfachungen ganz genau entgegen. Es handelt sich beim Chaosmos und dem Universalen außerdem um kein „Wertesystem“, das sich der Welt aufoktroyieren will. Sondern um einen richtigen Gebrauch des Geistes. Auch wenn sein Raum offen ist, hindert ihn das nicht, in sich logisch und einheitlich zu sein und zu wirken, ein großer Kritiker und ein großer Aufräumer zu sein. Ein großer Sichvergegenwärtiger des Ganzen, das er also als das Universale erfasst. Das Ganze liegt möglicherweise nicht einmal da draußen in der Welt: die Welt ist womöglich nicht „ganz“. Das Universale – als Anschauung und Vergegenwärtigung des Ganzen (oder seiner Imitation) – aber liegt im Geist. Ich will weiter daran arbeiten, diese Einheitlichkeit und Logik des Universalen mir zu vergegenwärtigen.
Das ist der gegenwärtige Zustand meines Geistes, über den ich nun also erneut Zeugnis abgelegt habe, um mir und anderen zu helfen, ihn genauer zu verstehen und nachzuvollziehen und damit mir und anderen, wie ich hoffe, zu helfen, den Geist an sich zu verstehen, nachzuvollziehen und richtig zu gebrauchen; aus einem fernen Land, Anfang des Jahres 2023.
Ich bereite eine Arbeit über Hölderlin vor und stolpere also beim Suchen nach Literatur darüber über eine ominöse Schrift: Studien zum Wesen des Genies in transzendentalkritischer Durchleuchtung von Kurt Leider. Zu Kurt Leider findet man noch weniger Informationen in den Archiven der Menschheit als zu Hölderlin im 19. Jahrhundert. 1902 geboren, 1988 gestorben, gründete er 1952 die Philosophische Akademie zu Lübeck und veröffentlichte Schriften zu Kant, Buddha, Schopenhauer, Nietzsche, Meister Eckhart oder Aurelius Augustinus – also mit einer Vorliebe zu transzendierenden Weltendurchschauern (wie Hölderlin) – in kaum wahrnehmbaren Verlagen, die nicht mehr existieren.
In den Studien zum Wesen des Genies in transzendentalkritischer Durchleuchtung tut er mir den Gefallen und stellt den, in der Geschichte bisher real nur so vorhandenen, Partialgenies das transzendentalphilosophische Totalgenie gegenüber. Im Gegensatz zum beschränkten Durchschnittsmenschen rührt das transzendentalphilosophische Totalgenie stets an die grenzenlosen, nicht zu überschreitenden Grenzen von Dasein und Welt, beginnt es kraftvoll und ohne Umschweife (S.1), und fährt fort: Das Totalgenie, das aus dem sich gleichbleibenden Zentrum Dasein und Welt begreift, weiß zugleich, dass Zentrum und Grenze für immer aufeinander angewiesen und bezogen sind; es weiß, dass Zentrum nie ohne grenzenlose Grenze und grenzenlose Grenze nie ohne Bezogenheit auf das Zentrum ist. Nur dadurch erfährt das Totalgenie etwas von der Unheimlichkeit des Daseins, von der Weite, Tiefe und Höhe desselben … Das Totalgenie lebt nie in einem beschränkten Raum und in einer beschränkten Zeit, sondern erfasst und erfüllt den Erdenweltraum als solchen und die Erdenweltzeit als solche, denn es kennt nicht wie der Durchschnittsmensch den Schrankenraum und die Schrankenzeit, die immer nur von einem bestimmten Standpunkt aus möglich werden, vielmehr erkennt das Totalgenie den Grenzraum und die Grenzzeit, die allein durch das Erfassen der Welt aus dem Zentrum heraus zustande kommen, um auf diese Weise zugleich von einer unheimlichen Sehnsucht gepackt zu werden, über Raum und Zeit hinauszuverlangen. Auf dieses Zentrum-Grenze-Grund-Prinzip rekurriert Kurt immer wieder, als seine eigentümliche Leistung, wie man das reine, totale Genie begreifen könne. Aus dem Zentrum einer reinen Anschauung, einer Unverfälschtheit, eilt das Genie zu den Grenzen des Bekannten, des Möglichen, und schiebt sie weiter hinaus, legt dadurch den Blick auf den Grund frei, hinter aller Erscheinung, und hinter allem Vermögen, das „große Mysterium“, das verzehrt und gebiert, begegnet allen Paradoxien, die auf diesem Weg und Vexierspiel liegen und zähmt sie. So zunächst. Dieses kommt im allgemeinen Wirken des Genies vor. Im Totalgenie erhebt sich dieses Wirken zu höchstem Ausdruck und höchster Bewusstheit. Das Transzendenzbestreben des Genies erlangt seinen höchsten Ausdruck, und gelangt endlich zur Ruhe, indem es überhaupt im Reich des Transzendentalen und Idealen ankommt. Der Genius lebt nie im Medium der Realität, weder der empirischen noch der metaphysischen Realität, sondern einzig und allein im Medium der transzendentalen Idealität und wird sich so seines Charakters als reiner Erscheinung bewusst, die nach dem unbekannten und geheimnisvollen Grunde hinverlangt. Auf der Spannung zwischen der Idealität der Erscheinung und der Idealität des Urgrundes beruht das Wesen des Totalgenies, das den Schein reiner Empirie ebenso überwunden hat wie den Schein reiner Metaphysik. Geradezu in leidenschaftlichem Protest gegenüber aller empirischen und metaphysischen Realität setzt sich das Totalgenie für die transzendentale Idealitöt der Erscheinung und für die transzendentale Idealität des Grundes fern von aller Empirie und aller Metaphysik ein. Erst mit der Eroberung der Idealität des Daseins als einer reinen Erscheinung, die nach dem unbekannten Grunde hinverlangt, hat das Leben für das Totalgenie Sinn erhalten und ist die Sinnlosigkeit allen gemeinen Lebens inmitten realer Empirie und realer Metaphysik verschwunden. (S.2)
Ja, ich sage das ja auch immer, dass ich das Gefühl habe, am meisten im Zentrum zu sein hinsichtlich der menschlichen Affären und gleichzeitig irgendwo sehr weit draußen, exzentrisch, an der periphersten Peripherie. Das ist aber dem Träger von Universalität wohl notwendigerweise wesentlich, die ja schließlich die zentralen Bereiche umfasst und die peripheren; vor allem aber, insofern die Beschäftigung mit dem Universalen die exzentrischste aller Tätigkeiten ist: insofern alle anderen mehr oder weniger mit dem Tagesgeschehen beschäftigt sind, ist der Universalisierer der Peripherste von allen (ein für den Universalisierer bisweilen schwer zu ertragendes Paradoxon). Ja, ich sage das ja auch immer – im Hinblick auf die Begegnung mit dem „rätselhaften Urgrund“ – dass es in mir so ist, als würde ich durch einen dauernden Abgrund fallen, wie Alice im Wunderland. Das ist aber notwendigerweise so, wenn man den absoluten, und durch ein Ego nicht mehr behinderten Tiefsinn in sich hat. Was soll Tiefsinn und Profundheit denn anderes sein als ein bodenloser Abgrund? Das ist, beizeiten, ein seltsames Gefühl. Mittlerweile, oder zumindest zur Zeit, habe ich mich aber daran gewöhnt und mich ganz gut darin eingerichtet. Dieses durch den Abgrund Fallen ist ja mein Wesen, das Ding an sich hinter meiner rätselhaften Erscheinung. Ich falle durch meinen Abgrund, bin aber dadurch ICH, der Grund selbst, der dadurch also so wenig dunkel und rätselhaft ist wie ich, sondern völlig klar und eindeutig und transparent. Die Himmelskörper fallen ja auch durch das Universum, sind nicht in einem absoluten Raum fixiert, und es ist gut so. Alles Empirische ist relativ; wäre es nicht relativ, wäre es auch nicht empirisch … Wo jedoch viele Standpunkte möglich sind, gibt es noch keinen eigentlichen Standort, d.h. keinen Standpunkt über allen Standpunkten, denn dies ist allein der transzendentale Standort, von dem aus die bloße Relativität ebenso überwunden ist wie alle bloße Absolutheit. (S.4) Das transzendentale Bewusstsein als das wahrhaft geniale Bewusstsein hat alle Schranken eines endlichen Standpunktbewusstseins durchbrochen und bewegt sich dennoch nicht in einem schrankenlosen Absoluten der Metaphysik, sondern rührt an die grenzenlosen Grenzen und erfasst auf diese Weise echte Wahrheit. Transzendentale Wahrheit ist Grenzwahrheit und transzendentale Gutheit ist Zentrumsgutheit, die das innerste Wesen des Totalgenies ausmacht. (S.5) Ja, das kenne ich ja auch (irgendwie): Denn das, was sich vor meinem geistigen Auge und über mein gesamtes körperliches Empfinden auftut, ist tatsächlich etwas, das stabiler und robuster und grundsätzlicher ist als alle empirische Welt, und gleichzeitig erhabener und weniger schwammig als die dunkle und abgründige Metaphysik; es ist, wenn man so will, die herausführende Zusammenführung von Physik und Metaphysik; das Alpha und das Omega des In-der-Welt-seins; die Zusammenführung aller synthetischen Erkenntnis und die damit gleichzeitige Freimachung des a priori. Kann es also sein, dass ich nicht in einem transzendenten, sondern einem transzendentalen Raum angelangt bin?
Ein Kriterium für das echte Genie ist dies, dass es sich in gleicher Weise erhoben hat über alle reale Empirie und alle reale Metaphysik, indem es als ein neues Plateau sich die transzendentale Welt der Idealität erobert hat, die über alle Immanenz der realen Empirie und über alle Transzendenz der realen Metaphysik hinausliegt. (S.3) Wie macht das Genie das? Indem es einen ursprünglichen, reinen, guten Willen zur Wahrheit hat, und eben gerade dadurch immer schon in der Wahrheit ist. Was ist Wahrheit überhaupt? Die Antwort lautet: Wahrheit ist für das Totalgenie niemals Ziel allen Forschens, sondern Voraussetzung… (S.2). Der urtümliche Drang des Totalgenies sei ein reiner guter Wille (laut Kant dem einzigen, was ungeteilt gut ist), somit ist das Transzendentalgenie und sind seine Erzeugnisse rein und, trotz aller Paradoxien, ungeteilt und widerspruchsfrei. Aus der Zentrumstiefe des reinen guten Willens entspringt allein auch die Freiheit des Totalgenies … Für ihn gibt es keinen kategorischen Imperativ der Pflicht, der die Neigung entgegensteht. Es gibt für diesen reinen guten Zentrumswillen keinen Zwiespalt zwischen Wollen und Sollen, vielmehr will der reine gute Wille das, was er soll, und er soll das, was er will: die grenzenlose Grenze der Natur im Sinn der Idealitöt des Daseins als Erscheinung, die nach dem unbekannten Grunde hinverlangt. Begriffe wie Schuld und Sünde sind dabei dem transzendentalen Genius ebenso fremd wie Begriffe der Zerknirschung, Verzweiflung, Furcht, Angst und Zittern; denn diese Begriffe entstehen nur dort, wo Wollen und Sollen auseinandergefallen sind. Die Moral des Totalgenies ist zu einer wahrhaft reinen geworden, ebensosehr wie seine Natur, seine Kunst und seine Religion rein sind. (S.6) Insofern es transzendental ist, ist es notwendigerweise ungeteilt und widerspruchsfrei, wenngleich es scheinbar unergründlich und paradox ist, wie eben die Transzendentalien selbst. Ja, das kenne ich alles sehr gut. Ich habe auch nichts Böses und nichts Verzweigtes oder Abgezweigtes in mir. Das ist wohl offenbar so, weil die Quelle des reinen guten Willens eben rein ist.
Bezüglich des Totalgenies gibt Kurt Leider zu, dass es in der Wirklichkeit wohl noch nie aufgetreten sei: Kein faktisches Genie entspricht unserer transzendentalen Strukturanalyse vom Universalgenie, das in dieser Beziehung stets nur eine Aufgabe bleibt (S.11, zu den Beschränkungen der faktischen Genies auch S.84). Die religiösen Genies zum Beispiel sind (notwendigerweise) keine Genies des kritischen Denkens, die wissenschaftlichen nicht notwendigerweise künstlerische, Kurt Leider besitzt, trotz seiner singulären Einsichten, kein schriftstellerisches Genie und hat zu den wissenschaftlichen Genies ein so abwertendes und eigentümliches Verhältnis, dass man meinen könnte, er sei kein wissenschaftliches Genie. Ich hingegen habe unlängst wieder einmal einiges ausgeführt, zusammengefasst und vertieft von der Vereinigung allen Wissens im Geist, also dem absoluten Geist in der absoluten Form, von dem ich finde, dass es sich zu den Ausführungen von Kurt gut dazu gesellt. Das transzendentalphilosophische Totalgenie ist gleichsam ein Imperativ; gleichzeitig eine Hoffnung darauf, wie der menschliche Geist seiner eigenen Transzendentalität begegnet, sie in sich aufnimmt, sich dadurch selber durchleuchtet und so absolut wird, indem die Kompetenz seiner Vermögen schrankenlos wird: so dass er also nur mehr von definitiv anderen Wesen, die andere Vermögen haben, übertroffen werden kann (die jedoch wiederum der Beschränktheit ihrer Vermögen unterliegen). Schrankenlos wird das Vermögen der Vermögen, indem das Genie in seinem Transzendenzbestreben endlich in der Transzendentalität anlangt.
Transzendental heißt: die Bedingung der Möglichkeit von etwas; im Gegensatz zu transzendent: (die unmittelbare Empirie) überschreitend. Die unmittelbare Empirie wird, im Sinne von höherem Wissen, überschritten, indem man das Erkenntnisstreben konzentriert und (in Ermangelung eines anderen Ausdrucks) „introspektiv“ durchleuchtet, bzw. indem man sich des Raumes der Erkenntnis gewahr wird, die Möglichkeiten und Bedinungen der Möglichkeiten von Erkenntnis als Fragestellung in sein Erkenntnisstreben miteinbezieht. Durch diese Reflexion über die Reflexion besteht die Möglichkeit, dass die materiale Hyle platten Gegenständlichkeit gesprengt wird, die Erkenntnis über die Gegenstände vertieft, und die Manövrierfähigkeit des Erkennens erhöht wird. Ab einem bestimmten Punkt, nach einem mehr oder weniger langen diesbezüglichem Gärungsprozess, besteht die Ermöglichkeit der wahrhaft transzendenten, der erleuchteten Erkenntnis. Tatsächlich, wenn man das so betrachtet, geschieht die erleuchtete Erkenntnis, das Satori, weniger in der Transzendenz, sondern, wenn das Transzendenzbestreben in der Transzendentalität angekommen ist, und die Erkenntnis sich selbst zum Gegenstand gewonnen hat. Das Satori beschreibt ein Erlebnis, wo das höhere und totale Erkenntnisstreben und die Transzendenzbemühung eine stabile Grundlage erreicht haben – tatsächlich muss diese Grundlage dann eben eine transzendentale sein … (denn Transzendenz ist ja ruhelos…) … Transzendental bedeutet, im Sinne von Kant, die Bedingung der Möglichkeit von Erkenntnis; es ist a priori und ein Raum, in dem Erkenntnis stattfinden kann. In einem urtümlicheren Sinn sind die Tranzendentalien (wie das Schöne, Wahre, Gute) die grundlegenden Dimensionen der Existenz, die nicht mehr transzendierbar sind (hinter denen also kein „rätselhafter Urgrund“ mehr ist). Man kann, glaube ich, das, was im Osten als Satori beschrieben wird als das Äquivalent ansehen, zu dem, was im Westen als der Geist des Genies gilt. Das Genie gelangt zu reinen Anschauungen und lebt tatsächlich in einer idealen Welt der Erscheinungen. Es lebt in einem Raum, in dem sich die Erscheinungen gebären und verzehren – wenn man so will, vielleicht tatsächlich im transzendentalen Raum. Ja, ich habe etliches von dem schon mal gesagt und werde es versuchen, auch immer wieder, und besser, zu sagen; jetzt, nachdem die mögliche Erkenntnis von der genialen Erkenntnis als der transzendentalen Erkenntnis dazugekommen ist, muss ich auch das weiter ausleuchten: eine Arbeit über „Kant und Buddha“ wird wohl notwendig sein.
Die letzte Konsequenz des transzendentalphilosophischen Totalgenies nach Kurt Leider ist, dass es, in seinem radikalen Erkenntnisstreben, auf den rätselhaften Urgrund trifft, der aber, als solcher, unerkannt bleiben muss. Daher das tiefe Weh des Totalgenies. Der „Urgrund“ und die Sehnsucht danach sind aber etwas Fiktives. Natürlich gibt es ihn, so (also, als etwas Substantialisiertes), nicht wirklich. Er ist etwas, nach dem das reine Erkennenwollen strebt, welches ewig transzendent in seiner Ausrichtung ist; und somit eine Begegnung mit der Transzendenz des Erkenntnisstrebens. Der rätselhafte, formlose „Urgrund“ ist, wenn man so will, die Begegnung des Geistes mit sich selbst. Er kann daher nicht über Gegenstände identifiziert wird, da es dort keine Gegenstände mehr gibt: der Geist ist kein Gegenstand mit schönen Umrissen, sondern ein Vermögen (dementsprechend wird der „Urgrund“ auch gerne als „reines Potenzial“ begriffen, das natürlich inhärent rätselhaft und unvorhersehbar ist). Das Totalgenie wird geradezu heimgesucht von der mächtigsten Sehnsucht aller Erscheinungswelt nach ihrem Grunde, aber es verhält sich stets in Distanz dem Urgunde gegenüber, obwohl die Sehnsucht zum ihm niemals gestillt werden kann; denn nur was Erscheinung ist im Sinn der Idealität des Daseins, hat einen Grund, der jedoch niemals offenbar wird. Nur wo alles gewusst wird, dass nämlich nichts als Erscheinung ist, wird zugleich nichts gewusst vom Grunde dieser Erscheinung, außer diesem, dass er durch die Erscheinung möglich geworden ist. Dass der Grund allein durch die Erscheinung möglich geworden ist, ist das Letzte, wovon das Totalgenie etwas zu wissen vermag, niemals aber etwas von dem Was des Dass, denn dies liegt außerhalb des tranzendentalen Bewusstseins. (S.8f.) Wenn wir das allerdings so fassen, dass die ideale Welt der Erscheinungen transzendental ist, … so gibt es eben keinen besonderen Grund mehr dahinter, da hinter der Transzendalien eben nichts mehr liegt. Der transzendentale Grund ist so höchstens der geniale Geist des Totalgenies, der diese Welt anschaut und als solche erkennt. Bzw. wenn Kurt meint: Das heißt: Es gibt für uns weder eine real empirische Welt noch eine real intelligible Welt mehr, es gibt für uns keine Zweiweltentheorie, sondern die eine Welt als solche ist zur Erscheinung geworden im Sinne der Idealität des Daseins, die ihrerseits allein den Idealitäts- und nicht den Realitätsgrund möglich macht. Welt ist stets beseelte Welt, und diese stets beseelte Welt ist es, die allein den Urgrund möglich macht (S.163), so ist diese „Seele“ also der Grund, bzw. der geniale, reine Geist des Totalgenies.
Draußen, an den Grenzen, an der grenzenlosen Grenzeder Naturerkenntnis (S.6), oder besser gesagt, der geistigen Erkenntnis, gelangt man Erkenntnissen, die nur mehr in etwa als Paradoxien beschreibbar sind. Eine Leere, die gleichzeitig eine Fülle ist; eine Anwesenheit, die gleichzeitig eine Abwesenheit ist; der Unvollständigkeitssatz; wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen; etc. Das ist dann die Weisheit des Tao oder des zen-buddhistischen Koan, das zum Satori führt. Das ist die tiefste Einsicht in die Erkenntnis, das ist die tiefste Einsicht in die Welt. Aber es ist eine geistige, eine den Geist betreffende, und keine Naturerkenntnis. Hinsichtlich der Naturerkenntnis gelangt man nicht zu Paradoxien, sondern immer wieder zu neuen, spannenden Resultaten. Isaac Asimov meint, die Naturerkenntnis und der Fortschritt in den Naturwissenschaften seien fraktal (bzw. gleichsam fraktal). Kurt Leider hat wegwerfende Ansichten zur Möglichkeit des wissenschaftlichen Genies; tut, in kantscher Tradition, so, als ob es das gar nicht geben könne (da es ja nicht schöpferisch-original sein könne, sondern an die Interpretation der realen Phänomene gebunden): so bleiben ihm gleichsam wichtige und grundlegende Einsichten in den Charakter der grenzenlosen Grenze der Erkenntnis als auch in den rätselhaften, verborgenen, immer verborgen bleibenden Urgrund versagt. Ich habe vom Ort der großartigen Erkenntnis als der Weißen Hütte gesprochen, wo sich erlernte Anschauungsformen – genau gesagt, die Totalität der erlernten Anschauungsformen – synthetisch auflösen und man in einem Raum von weißem Licht steht, wo die Erscheinungen und Frequenzen hie und da, auf halber Höhe als angenehme Kräuselungen im Medium vorbeiziehen – höchst interessant und höchst interessierend natürlich. Diese Weiße Hütte ist ein inneres Bild von einen Wahrnehmungs- und Erkenntnislevel, das man erobert hat. Es zieht einen dann natürlich weiter rein in die Weiße Hütte, es zieht einen in das rätselhafte Zentrum der Weißen Hütte. Soweit ich aber sagen kann, gibt es in der Weißen Hütte, so, natürlich kein Zentrum, und kein letztgültiges Mysterium, keine letztgültige Erkenntnis, wo man hingelangen kann. Denn die grenzenlosen Grenzen der Naturerkenntnis sind fraktal; die Grenzen der Natur wie der Urknall oder der Beginn der Evolution sind Phänomene der Emergenz, oder weniger als das: das Zusammenkommen von Ereigniskomponenten nach der Art einer chemischen Reaktion, das dann eine Art Explosion auslöst. Das Licht der Weißen Hütte lehrt einen, reine und praktische Vernunft und Urteilskraft zu schärfen, die Dinge zeigen sich fortwährend in deutlicherer Gestalt und klareren Umrissen. Das ist das fraktale Fortschreiten der Erkenntnis, das ist die Sicht auf die Unendlichkeit der Erkenntnis: die Unendlichkeit, sofern sie irgendwie gegenständlich erkennbar sein soll, kann das nur sein, wenn man Einsicht hat in ihren (gleichsam) fraktalen Charakter. Für mich, in der Weißen Hütte, gibt es nichts Neues unter der Sonne, und alles ist neu und furchtbar aufregend. Kurt Leider meint, jenseits des Nirwana, also der verschmelzenden Auflösung der Formen, gibt es zwar noch einen Zustand: allerdings nur mehr den des Wahnsinns, in den das Totalgenie in letzter Konsequenz verfällt (S.9f.). Ja, das kann leicht der Fall sein, wenn man die göttliche Rationalität der naturwissenschaftlichen Erkenntnis missachtet und schmäht; aber nicht bei mir und meiner kleinen, feinen, totalgenialen Welt. Da hat man im Gegensatz dazu fortschreitende und immer besser werdende Klarheit. Bei Kurt Leider ist die Erkenntnis des transzendentalphilosophischen Totalgenies „tragisch“… Dabei ist für diese konsequent zu Ende gedachte Transzendentalphilosophie – im Gegensatz zu Nietzsches berühmtem Ausspruch „Lust tiefer noch als Herzeleid“ – der Weltschmerz mächtiger als die Weltlust, denn die Lust aller Erscheinung besteht nicht zuletzt darin, den Grund dieser Erscheinung möglich gemacht zu haben, während der Grund als solcher niemals offenbar werden kann, da der Weg aller Erscheinung zum Grunde hin über das transzendentale Nirvana geht, das selbst noch keine Erlösung bringt, sondern nur den Weg zur Erlösung durch den Grund freimacht. Hier aber beginnt die eigentliche Tragödie des Daseins, der nicht selten in die Nacht des Wahnsinns einmündet. In diesem Grunde oder vielmehr an diesem Grunde als dem Urproblem und dem großen unbeantwortbaren Fragezeichen geht schließlich der Transzendentalphilosoph selbst wahrhaft zugrunde, und damit endet unsere ebenso kritisch transzendentale wie geniale Idealitätsphilosophie einer reinen Erscheinung, die stets unstillbarer Sehnsucht hinverlangt nach dem geheimnisvollen Grunde. (Schluss, S.269) Ist es eine Tragödie? Ist es eine Komödie? Ja, ich bin glücklich, denn ich sitze einfach da, mit meiner Bongotrommel, und betreibe stattdessen die fröhliche Wissenschaft. Wenn man die ideale transzendentale Welt der Erscheinungen sieht, hat man den Grund aller Erkenntnis und aller Welt erreicht, man ist bei den Transzendentalien; indem man betrachtet, wie auf diesem Schirm die Erscheinungen entstehen und vergehen und jede wiederum ein neues Problem aufwirft, ist es zwar eine unabschließbare Sache, und kein punktualer Grund, sondern eher ein Weg, oder eben eine transzendentale Raumzeit: aber man ist darin geborgen. Und: ubi bene, ibi patria.
Das hier soll, abermals, keine Angeberei sein, sondern eine wichtige Untersuchung, was an den Grenzen des menschlichen Denkens und Bewusstseins wohl passiert.
Der gegenwärtige Zustand meines Geistes ist insgesamt ein sehr guter. Ich arbeite, bekanntermaßen, am absoluten Geist in der absoluten Form. Der absolute Geist erscheint, bekanntermaßen, über Wissenschaft, Kunst und Philosophie (und Religion/Ethik). Der absolute Geist in der absoluten Form passiert über solchen disziplinären Segmentierungen und Auffächerungen seiner selbst, er arbeitet auf einem höheren Verständnislevel; seine Rede ist Fusion und Synthese von Wissenschaft, Kunst, Philosophie und Religion/Ethik. Es ist die absolute Begegnung des Geistes mit sich selbst und die absolute Begegnung des Geistes mit der Welt. Das ist der absolute Geist in der absoluten Form.
Ich habe (vor ein paar Jahren und allgemein) gesagt: Ich will meinen Geist reinigen und mich erweitern und vertiefen. Ich will meinen bisherigen Geist demolieren und zu reinen Anschauungen vorstoßen, um so neue Begrifflichkeiten und meinen Geist neu konstruieren zu können. Dadurch gelangt man in die höchste Höhe, geht in die größte Breite, und mittlerweile arbeite ich ziemlich tief. Mein fortschreitender Tiefbau ist viele Etagen unten; im Reich, hoffe ich, der Fundamentalontologie; so profund ist meine Betrachtungsweise und so universal mein Blickwinkel. Ich will nicht eine Philosophie oder Theorie oder Kunst machen oder ethische Schule. Philosophie, Religion, Kunst etc. besteht unglücklicherweise aus Sachen, die Philosophen et al. gesagt haben und geistigen Gebilden, die Philosophen et al. errichtet haben. Ein geistiges Gebilde ist aber nicht der absolute Geist, und noch weniger der absolute Geist in der absoluten Form. Was Philosophen sagen, und die geistigen Gebilde, die sie errichten, steht in einem universalen Bezug zur Wirklichkeit, oder strebt diesen zumindest an, ist aber auch subjektiv beschränkt (und, meistens, neben Vorstellung auch Wille, sich etwas so und so vorzustellen). Die Lehre der Philosophie etc. besteht aus dem, was bedeutende Philosophen gesagt haben, die Kunst besteht aus dem, was einzelne Künstler gemacht haben; die Substanz der Philosophie etc. gilt aber der absoluten Erkenntnis der Welt. Was ich anstrebe, ist nicht eine Philosophie zu machen, sondern, dementsprechend, die Philosophie. Ich will nicht eine Philosophie machen, sondern die Philosophie – freilegen, aus dem absoluten Grund des Seins. Das steht im Zusammenhang mit dem absoluten Geist in der absoluten Form.
Ich klebe, bekanntlich, sehr stark fest an der Welt und bin tief in ihr verankert. Ich kann, genau genommen, von dort nicht weg, auch wenn ich es wollte und teilweise auch will. Mittlerweile empfinde ich es so, dass ich an etwas arbeite – nicht mehr an Kunst, Philosophie etc. – sondern an so was wie an der Mathematik; an einer Art Mathematik des Seins. Die Mathematik beschäftigt sich mit der abstrakten und formalisierbaren Bestimmung, wie sich Quantitäten zueinander verhalten. Sie wird vom Menschen entdeckt und freigelegt, der in einer Welt von Quantitäten, von Raum, Zeit und Materie lebt. In der Bestimmung dieser Verhältnisse entdeckt der Mensch die Mathematik und legt sie frei, die gleichzeitig allgemeiner und unerschütterlicher als alle Welt ist, über die Welt hinausgeht. Sie ist eine robuste Struktur. Der (absolute) Geist versucht eher, die Qualitäten des Seins zu bestimmen. Auf diesem Verständnislevel, tief unten in der Fundamentalontologie, glaube ich zu erkennen, dass ich dies im Allgemeinsten tue: Ich versuche, die Qualitäten des Seins zu bestimmen und eine Art Orientierung des In-der-Welt-Seins freizulegen, eine Struktur, die damit so fundamental und robust ist/sein soll wie die Mathematik. Die Mathematik der Seinsqualitäten, entlang des Koordinatensystems des In-der-Welt-Seins. Das ist dann die Philosophie und der Geist (und damit der absolute Geist in der absoluten Form). Daran klebe ich dann umso stärker fest. Der Mathematik kann man nämlich nicht entkommen.
Was ich versuche, ist, über mein In-der-Welt-sein das In-der-Welt-sein zu ergründen. Das tue ich, indem Bewusstsein auspräge und mir die Dinge in der Welt und mein In-der-Welt-sein vergegenwärtige. Wenn ich einen Text über einen Philosophen oder eine Künstlerin produziere, so sehe ich den weniger als einen Essay oder eine Abhandlung oder eine Studie an (wenngleich es all das ist), sondern als einen Versuch der Vergegenwärtigung dieses Philosophen oder jener Künstlerin. Meine Literatur ist „experimentell“, insofern sie auch unter der Fragestellung geschehen ist: Wie ist Literatur möglich? Wie ist Kunst möglich?, vor allem aber als Erkenntnisinstrument, als Hilfsmittel zur totalen geistigen Durchdringung der Welt (der Subjektivität und der Objektivität) über ihre Vergegenwärtigung. Es handelt sich bei meinen schriftlich niedergelegten Mitteilungen um Stufen im Erkenntnisprozess, genauer gesagt um Plateaus eines Erkenntnisprozesses, die über dem Abgrund errichtet werden und die übereinander geschichtet werden, um Begehrbarkeit zu ermöglichen. Es handelt sich um den Ausgang zum Himmel, und zum absoluten Geist in der absoluten Form, der sich über diesen fortschreitenden Prozess dann eben ausbildet. Ich sitze vor der Wand der Erscheinungen und betrachte sie, über meinen Geist vergegenwärtige ich mir sie. Was kann es Höheres und Profunderes geben? Die Vergegenwärtigung ist etwas Meditatives und Penetratives (synthetisches und analytisches) zugleich. Das Meditative ist die ruhige und kontemplative Betrachtung der Gesamterscheinung, das Penetrative gilt dem Treffen von umso schärferen Unterscheidungen. Der Geist ist meditativ und penetrativ, der absolute Geist in der absoluten Form verwirklicht sich in dieser meditativ-penetrativen Anschauung und Prozessierung.
Der Geist steht im Zusammenhang mit Bewusstsein, und das Bewusstsein ist letztendlich eine Paradoxie, über die man nicht hinauskommen kann (insofern man Bewusstsein letztendlich nur wieder über Bewusstsein erklären kann u. dergl. sind Erscheinungsformen dieser Paradoxie). Aber man kann diese Paradoxie relativ subvertieren, indem man sie imitiert. Dementsprechend gelangen die radikalsten Geister und Yogis letztendlich zu Zuständen und Weltwahrnehmungen, die sich nur mehr in Paradoxien beschreiben lassen: eine Abwesenheit, die gleichzeitig ein Anwesenheit ist; eine Leere, die gleichzeitig eine Fülle ist; ein Weg, der weglos ist; wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen etc. Das sind die absoluten Grenzen des Denkens und auch die absoluten Grenzen der Welt. Das Absolute und Totale kann wohl – nicht anders als die Mathematik im Hinblick auf den Gödelschen Unvollständigkeitssatz – nicht anders sein, dass es Paradoxien hinsichtlich seiner Qualitäten beinhaltet (da diese in einem Veweisungszusammenhang zueinander stehen). Das absolute Bewusstsein lässt sich von diesen Paradoxien nicht erschrecken, macht vielmehr Mimesis zu ihnen. Daher ist das Bewusstsein auch nicht unbedingt das, was Aspiranten auf ein höheres Bewusstsein sich gerne vorsellen mögen. Das Bewusstsein des Menschen ist höher als das des Tieres. Damit verfügt der Mensch über mehr Fähigkeiten und mehr Freiheitsgrade als, gemeinhin, das Tier. Einige Menschen streben ein höheres Bewusstsein an, aus diesen und jenen Gründen. Sie erhoffen sich dadurch ein Mehr an Kompetenzen und Freiheitsgraden. Der absolute Geist in der absoluten Form hat das höchste Maß an Kompetenzen und Freiheitsgraden. Sein Träger wird ein Maradona des Geistes, mit übernatürlichen Fähigkeiten und einer übernatürlichen Manövrierfähigkeit und übenatürlichem Ballgefühl und Spielfeldüberblick. Glücklich macht ein höheres Bewusstsein nicht unbedingt. Es kann sogar das Unglück vermehren. Aber „das Glück“ ist sowieso selten und uneindeutig. Es gibt jedoch Daseinsqualitäten wie Freiheit, Schönheit, Reichtum, Wissen, Moral etc. die, auch wenn sie nicht „glücklich“ machen, erstrebenswert sind. So ist ein höheres Bewusstsein erstrebenswert; die meisten Menschen irren durch enge, hoch eingepfrechte Gassen und sehen die Hand vor Augen kaum; das höhere Bewusstsein sieht hingegen den Stadtplan. Das noch höhere Bewusstsein den Schaltplan. Es hat ein höheres Maß an Kompetenz gegenüber Raum, Zeit und Materie. Das mag dem höheren Bewusstsein zu Kopf steigen und eitel machen. Nicht aber dem absoluten Geist in der absoluten Form! Der absolute Geist in der absoluten Form ist ja nur dadurch und stabilisiert und erhält sich darin, dass er sich seiner Kleinheit und relativen Ohnmacht stets bewusst ist. Die Abarbeitung am Relativen und an der Ohnmacht macht ihn ja absolut und bringt ihn in so absolute Form. Der absolute Geist in der absoluten Form sieht sich selbst am Relativsten und er ist der Relativierendste, am wenigsten Verabsolutierende. Daher kann er am Besten richtige Unterscheidungen treffen. Das Bewusstsein ist etwas Aufmerksames, und es ist etwas Flackerndes. Je aufmerksamer ist wird, desto flackernder wird seine Wahrnehmung der Welt, wird es selbst. Deswegen lehrt uns der Zen-Buddhismus, dass Festes und Flackerndes eine Einheit bilden, und eine Einheit des Geistes bilden. Wenn man den Geist letztendlich so erfährt, hat man Erleuchtung erlangt, ein so genanntes absolutes Bewusstsein. Das absolute Bewusstsein ist der Stabiliät und der Instabilität in der Welt gleichermaßen gewahr.
Zu einer stabilen Instabilität der Welt gehört für mich persönlich: Mit meinem absoluten Geist in der absoluten Form habe ich keinerlei weltlichen Erfolg. Das wird mir immer wieder bewusst und es ist sehr unangenehm. Meinen Geist aber eben ficht das gar nicht an, denn mein Geist ist nicht von dieser Welt, er ist Ideal. Das wird ihm über seine Erfolglosigkeit in der Welt geradezu und immer prompt bestätigt. Wisse denn, Schwester, was ich sehe und erlebe ist ungeheuerlich! Ich kenne maßlosen Reichtum, grenzenlose Freiheit und Macht, das Aufblühende, ich sehe klar das stabile Reich der Ideale, ich weiß, was das Paradies und der Himmel ist – und ich kenne das jeweils genaue Gegenteil davon. Ich lebe außerhalb der Platonischen Höhle und sehe in die gleißende Sonne der Platonischen Ideen; wie Kafka, wie van Gogh, wie Betty Davis, wie Sokrates. Da ich nicht in dieser Höhle lebe, lebe ich in dieser Welt notwendigerweise unbehaust. Im Reich der Ideale, im Kontinuum bin ich frei und lebendig. Das heißt nicht, dass ich weltfremd bin, sondern eben das Gegenteil. Indem ich gleichzeitig die platonischen Ideen als auch die Erscheinungen sehe, habe ich eine umfassendere und totalere, eindringendere, diese durchwirkendere Sicht auf die Realität. Wenn ich über die Realität im Irrtum sein sollte, dann wahrscheinlich nicht lange. In der Kunst, und allem, was damit zusammenhängt (also eben die Sachen des Geistes) habe ich das höchste und endgültige Stadium erreicht. Die Möglichkeiten des Ausdrucks und die Möglichkeiten, Sachen heranzuziehen, die ausgedrückt werden sollten, sind bei mir ausgeschöpft, es gibt dazu kein Jenseits mehr. Selbst die größten und erfolgreichsten Schriftsteller haben gemeinhin irgendwelche Minderwertigkeitsgefühle, hinsichtlich ihrer Kunst. Ich aber, der am wenigsten Erfolgreiche von allen, und der so was aus der schriftstellerischen Vergangenheit gut kennt, ich nicht. Die endgültige spirituelle Wahrheit in der Kunst, ich habe sie erreicht, aufgrund meiner glücklichen spirituellen Anlagen. Die laufenden Zeiger des Ausdrucksvermögens und dessen, was ausgedrückt werden soll, sind bei mir zu Ruhe gekommen, und ich bin superstabil. Jetzt ist es bei mir also jeder Zeitpunkt des Weltkreislaufs gleichzeitig. Möglicherweise braucht die Menschheit noch lange, bis dass sie sich von einem solchen Schock erholt. Gleichzeitig habe ich damit erreicht, was laut Badiou das höchste ist, was Kunst in einem plappernden, allesfressenden Kommunikationszeitalter erreichen kann: indem sie so autonom ist, dass sie innerhalb dieser Kreisläufe nicht kommuniziert und nicht zirkuliert. Erst in späterer Zeit wird der Geist befreit über den Segmentierungen schweben können.
Stabilität ist es, was wir in der Welt suchen, was der Geist sucht. Wie kann sich aber eben der Geist sicher sein, dass er stabil ist? Der absolute Geist – sich ausdrückend in Wissenschaft, Kunst, Philosophie und Religion/Ethik – beschäftigt sich mit Qualitäten, und Qualitäten sind nicht ganz eindeutig und nicht notwendigerweise stabil. Wie kann also der absolute Geist – sich ausdrückend in Wissenschaft, Kunst, Philosophie und Religion/Ethik – in einer absolut seiner gewissen Form erscheinen? Der Künstler strebt, wie Motherwell es ausdrückt, danach, „the real thing“ zu sehen, zur Darstellung des „real thing“ vorzustoßen. Das gelinge fast nie. Dazu muss man permanent nachdenken, verknüpfen, trennen und empfinden, um zum real thing vorzustoßen. Diese schweren Konvulsionen und seelischen Belastungen, wenn man als Künstler nicht das Gefühl hat, zum real thing vorstoßen zu können, kenne ich sehr gut. Ich habe sie sehr intensiv erlebt und wahrscheinlich intensiver als andere. Aber ich bin zum real thing vorgestoßen (wahrscheinlich eben deshalb). Dazu muss man aber eben die Realität am profundesten erkennen. Das real thing, die tiefste Schicht des Realen, ist mir bekanntlich der Chaosmos, das Zusammenspiel von Zufall und Ordnung. Dieser Chaosmos ist freilich etwas sehr Allgemeines, fast immer aber wird in den diversen Metaphysiken entweder das kosmische oder das chaotische Prinzip bevorzugt; nie gleich gewichtet, was dann also zu Verhärtungen und Missverständnissen führt. Das aber tue und gewährleiste ich nicht, ich gewichte das gleich. Notwendigerweise ist auch das Bild vom Chaosmos eine scheinbar so blasse Allgemeinheit, weil es eben so allgemein und universal und fundamental ist. Wie soll das Fundamentalste den anders sein als sehr, sehr allgemein? Wenn man aber diesen Chaosmos sieht, seine Stabilisierungen und Verformungen, hat man die Welt gesehen. Ich halte es zwar nicht für unmöglich, sehe aber nicht, wie es etwas noch Grundsätzlicheres geben kann als den Chaosmos. Sogar mathematisch betrachtet ist jedes dynamische System – und damit jegliche mögliche Welt – ein Zusammenspiel von Ordnung und Zufall, also ein Chaosmos. Meine Metaphysik von Chaosmos trifft sich also nicht mit einer fortgeschrittenen oder profunderen Physik, sondern in der ortlosen ewigen Allgemeinheit der Mathematik. Die unabhängig von der inneren Beschaffenheit unseres Universums ist. Wenn sich die Naturkonstanten und damit die innere Beschaffenheit und die Qualität des Universums ändert, ist die Metaphysik vom Chaosmos weiterhin anwendbar, da sie allgemeinerer und unzerstörbarerer Natur ist. Das ist gut, denn so überblicke ich die Metaphysik von allen möglichen Universen.
Die Kunst kann nie sicher sein, ob sie objektiv richtig oder falsch ist, da es dafür keine objektiven Kriterien in der Welt gibt, da sie eine Verbindung von subjektiven und objektiven Anteilen ist (es gilt daher, die Kunst so profund zu machen, dass sie zum Objektiven und Unumstößlichen vordringt; was nur geschehen kann über eine absolute Reinigung des Geistes und einer absoluten Reinigung innerhalb der Kunst). Die Wissenschaft wird nie mit sich fertig und ist nie endgültig. Das ist ihr Unglück und das ist ihr Glück. Der Naturwissenschafter weiß nie, wie nahe er schon am endgültigen Sein ist. Bei den Sozial- und Geisteswissenschaften kommt neben ihren an sich weniger klaren Gegenständen noch dazu, dass der Blick auf diese Gegenstände interpretativ ist (und zu je mehr interpretativen und intellektuellen Blickwinkel auf das Soziale und Geistige imstande ist, desto näher ist man am Verständnis des Sozialen und des Geistigen und desto näher ist man am absoluten Geist in der absoluten Form). Der Gottesmann ruht sicher im Glauben. So stellen wir uns das große Glück vor aller Sterblichen. Allerdings kann der Gottesmann nicht sicher sein, dass er diesen Glauben nicht irgendwann verliert (abgesehen davon, dass das Leben des Gottesmannes gar nicht einfach sein muss, in Bezug auf seinen neurotisch-asketischen Lebensvollzug, den Versuchungen des Teufels, denen er sich ständig ausgesetzt fühlt und die er beständig abwehren muss und allgemein der Fassade, die er meistens aufrechterhalten muss). Die Mathematikerin einzig ist absolut sicher. Der von ihr freigelegte mathematische Beweis oder dergleichen ist ewig und unzerstörbar, selbst wenn sich Struktur des Universums verändert. Diese absolute Sicherheit des Geistes kann es also nur über so etwas wie der Mathematik geben. Ich habe gesagt, ich habe mittlerweile den Eindruck, gar nicht mehr so was wie Kunst, Wissenschaft oder Philosophie freizulegen, sondern etwas so Profundes und Universales wie die Mathematik, eine Mathematik der Seinsqualitäten, eine Mathematik des In-der-Welt-seins. Deren Robustheit und mit so einer Struktur belastet zu sein, bringt mich fast um. Ich muss diese Mathematik unbedingt bekannt machen. Der Geist ist schließlich dazu da, dass er mit anderen Geistern sich verbindet. Derweil lebe ich in der so gut wie absoluten Sicherheit dieser Mathematik.
Der absolute Geist in der absoluten Form mag gleichgültig, unbeteiligt, unpraktisch und unpolitisch wirken. Natürlich ist aber nichts an allem beteiligter und es ist nichts politischer als eben der absolute Geist in der absoluten Form! Was der Geist gundsätzlich tut, ist zu reflektieren um sachlich richtige Unterscheidungen zu treffen und gute Dinge zusammenzuführen, um den allgemeinen Nutzen zu maximieren. Damit ist der absolute Geist in der absoluten Form eminent politisch. Natürlich nicht in dem herkömmlichen Sinn, wonach es politischen Menschen und innerhalb der Politik meistens darum geht, den eigenen, subjektiven Standpunkt durchzusetzen. Der absolute Geist in der absoluten Form ist politisch, insofern Politik letztendlich das Management von sozialer und menschlicher Diversität ist. Er sitzt vor der Wand der Erscheinungen dieser Diversität und meditiert sie. Er mischt sich aber in die Kämpfe dieser Diversitäten nicht unmittelbar ein, da er dafür zu allgemein ist. Er wird reflektieren, wie man politische Probleme lösen kann. Wenn er danach gefragt wird. Es kann natürlich, um ein weiteres Mal so sein, dass der absolute Geist in der absoluten Form danach eben nicht gefragt wird. Indem der absolute Geist in der absoluten Form die relativen Positionen und die Segmentierungen überwindet, wird er sich bei den Relativierungen und Segmentierungen immer wieder sehr unbeliebt machen, insofern die Segmentierungen in der Regel gerne an sich festhalten und die relativen Blickwinkel sich am liebsten absolut setzen. Am vollständigsten mag es die Relativierungen und Segmentierungen empören und die Parteigeister, wenn sie sehen, dass sie auch das relative Zentrum der Welt nicht sind (dass man selber nicht das absolute Zentrum der Welt ist, ist für jeden, abgesehen von Fanatikern, einleuchtend), sondern ein Stein im Weltmosaik unter anderen. Der absolute Geist in der absoluten Form kann aber ein solcher nur sein, wenn er politisch und unpolitisch ist, beteiligt und unbeteiligt, die Politik als ganze betrachtend, dabei keiner politischen Liebhaberei anhängend. Abermals hat man hier den meditativ-penetrativen Blick. Der absolute Geist in der absoluten Form ist ja auch kein absolutes Zentrum. Der absolute Geist in der absoluten Form ist deswegen das, was er ist, indem er das Weltmosaik einer zentrumslosen Welt absolut betrachtet (und versucht, Zentren darin zu finden).
Wenn man davon spricht, nicht eine Philosophie zu machen, sondern die Philosophie, steht das in unweigerlicher Verbindung mit der Meta-Philosophie, von der ich auch bereits dann und wann gesprochen habe. Die Philosophie muss eine Meta-Philosophie sein, die über allen philosophischen Systemen stattfindet und diese reflektiert. Der Meta-Philosoph bewegt sich über allen philosophischen Systemen. Er wandelt auf dem Dachkamm der Welt, unter seinem Schritt knirschen die philosophischen Systeme, sowie die Moralsysteme. Sokrates ist so gewandelt, Kierkegaard, Nietzsche oder Wittgenstein. Man könnte meinen, der knirschende Gang der Meta-Philosophen zerstört die Systeme, zerstört die Ordnung in der Welt. Was die Meta-Philosophen aber tun, ist, vom Blickwinkel einer höheren Dimension aus, Licht und Schatten in Systeme und Ordnungen zu werfen. Die Meta-Philosophen sprengen die menschliche Matrix und legen den Blick auf die menschliche Matrix frei: wonach Menschen sowohl Einzelwesen als auch Kollektivwesen sind, ein Zufall, der mit einer Ordnung konfrontiert ist und umgekehrt; und die Aufgabe darin besteht, daraus eine Win-Win-Situation zu generieren. Die Meta-Philosophen, als enigmatische Verkörperungen der enigmatischen Matrix, sind extreme Individuen, die gleichzeitig einen extremen Überblick über die Ordnung und das Gesetz in sich tragen. Sie sprengen die Systeme und die Moralsysteme, servieren aber Anschauung, Idee und Beispiel vom absolut kompetenten Individuum. Das ist ihre Leistung. Ich will auch irgendeine Leistung erbringen, denn ich bin ja pflichtbewusst. Dass ich in der praktischen Welt absolut keine Leistung erbringe, hoffe ich wiedergutzumachen, indem ich die meta-philosophische Leistung der Freisetzung des absoluten Geistes in der absoluten Form erbringe. Das ist dann auch keine kleine Leistung. Denn vor allem sehen die Meta-Philosophen, in und trotz all ihrem zerstörerischen Werk was, das so robust ist, dass es über die Robustheit aller philosophischer Systeme hinausgeht, so etwas wie das Weltgitter, an das sie gespannt sind, das Welt-Koordinatensystem, entlang dessen ihr Geist verläuft, die Mathematik des In-der-Welt-Seins. Wie auch immer man das bezeichnen mag oder wie es ihnen jeweils erscheint. Daran haben die Meta-Philosophen ungemein schwer zu tragen und sind daran angespannt, wie an ein Folterinstrument; das Folterinstrument der Welt. Meta-Philosophen wie Sokrates, Kierkegaard, Nietzsche, Wittgenstein oder Otto Weininger hatten viel schwerer zu tragen und waren viel stärker angespannt als es bei Philosophen gemeinhin der Fall ist. Das ist dann keine kleine Leistung.
Der absolute Geist in der absoluten Form und also das Absolute. Wenn mich eine fragt: Was ist denn deine Homepage da, was soll das denn sein? So antworte ich möglicherweise: Das ist die Unendlichkeit (des Geistes)! Oder: Das ist das Absolute. Der absolute Geist in der absoluten Form ist unendlich und absolut. Das Absolute ist einerseits allumfassend und unumstößlich, andererseits getrennt und eine andere Ordnung als das Relative und Kontingente. Insofern die Kommunikation zwischen dem relativen und dem absoluten Denken schwer gestört und ungleichzeitig ist, das relative und das absolute Denken zwei sehr verschiedene Qualitäten sind, ist das Absolute auch immer bedroht, das Einsame zu sein (was es ihm also verunmöglicht, tatsächlich als das Absolute zu wirken). Insofern das Absolute sich selbst vollständig durchdringt und prozessiert, eine Meditation, die die Gegenstände der Welt als auch die Meditation über diese Meditation beinhaltet, ist sich das Absolute auch selbst genug. Allerdings kann es sich dann eben nicht mit der Welt verbinden und in der Welt wirken, somit ist es nur relativ absolut. Allerdings weiter ist das Absolute notwendigerweise von einer Relativität durchzogen, sonst kann es sich gar nicht prozessieren und Unterscheidungen treffen. Das Absolute ist das alles Zusammenfassende und daher auch von allem ein wenig verschieden. Diese Relativität ist überall und nirgends vollständig vorhanden, wie ein Zeiger bewegt es sich in der Uhr des Absoluten, die eben nur über die Anzeige des Relativen (im Absoluten) Sinn macht. Man fühlt aber: Es gibt in unserem relativen Sein eine Anwesenheit des Absoluten, eine Parusie mit dem Absoluten. Der absolute Geist in der absoluten Form durchdenkt das Sein und durchwirkt geistig das Sein. Das Absolute ist im Sein vorhanden, das Streben nach dem Absoluten lässt uns das Sein tiefer erfahren. Widerstände gegen Erfahrung müssen weggeräumt werden. In mir ist nichts Festes und es gibt keine Widerstände, es ist da ein farbiger Nebel der sich durch sich selbst wälzt, in unregelmäßigen Formen. Es gibt da keine (krankhafte) Psychologie, sondern nur Klarheit und Philosophie. Das Absolute ist das was sich absolut selbst durchdringt. Der absolute Geist in der absoluten Form durchdringt sich so weit, als das eben relativ für ihn möglich ist. Aristoteles sagt, der fortschreitende Geist ist in die Reflexion über immer mehr Gegenstände der Welt versunken. Gott letztendlich, der diese Gegenstände beinhaltet, ist in die Reflexion über sich selbst versunken. So in der Art ist also der absolute Geist in der absoluten Form. Gott ist von seiner Schöpfung unter- und verschieden. Das ist die Relativität Gottes gegenüber der Schöpfung, die wiederum nach dem Göttlichen, dem Absoluten strebt. Der absolute Geist in der absoluten Form ist eine Annäherung an dieses Göttliche.
Man mag sich den Geist und den absoluten Geist in der absoluten Form als harmonisch und befriedet vorstellen, als ätherisch. Die übersinnliche Welt (die der Geist anschaut, Anm.), ist hiermit ein ruhiges Reich von Gesetzen; wie es in der Phänomenologie des Geistes steht. Tatsächlich ist er das, befriedet und in absoluter Ruhe, wenngleich nur entlang einiger seiner dimensionalen Achsen. Denn neben diesem in-sich-Ruhen ist der Geist rege Tätigkeit. Der Geist ist am wenigsten in Ruhe und Harmonie, und am allerwenigsten der absolute Geist in der absoluten Form. Der absolute Geist in der absoluten Form ist ständige Hyper- und Metareflexion, und was er produziert, versteht er als vorläufige Ergebnisse und eventuell experimentelle Anschauungen. Diese Gleichzeitigkeit von Ruhe und Agitiertheit adäquat zu verstehen, ist selbst für den absoluten Geist in der absoluten Form ein wenig schwer. Aber notwendigerweise ist der absolute Geist in der absoluten Form Einheit der Gegensätze. Bedenke, die Begegnung des Geistes mit sich selbst und die Öffnung des Geistes hin in den offenen Raum über die Erleuchtung ist nichts Einfaches, sondern recht Kompliziertes und passiert über gottsuchende Anstrengung und Askese in der Wüste. Der Weg zum Satori führt über das superkomplexe Koan. Die Offenheit des Geistes ist gleichzeitig seine extreme Ausdifferenziertheit. Durch Hyper- und Metareflexion schließlich sprengt der Geist die materielle Hyle der Dinge. Indem er die materielle Hyle seiner Gegenstände sprengt, wird er absolut und frei. Dann ist er der absolute Geist in der absoluten Form. Der große Geist gleicht bekanntermaßen dem offenen Raum. Gleichzeitig finden im großen Geist unermüdliche Prozesse statt, Reflexionen, die teilweise hohe Wellen schlagen. Und nur wenn das passiert, prägt sich Geist aus und gleicht immer mehr dem offenen Raum, in seiner zunehmenden Unbeschränktheit. Was kümmert es das Meer in seiner Ruhe und seiner Selbstversunkenheit, wenn dort und da hohe Wellen schlagen?
Der absolute Geist in der absoluten Form ist alles andere als ohne weiteres zu mir gekommen. Ich habe ihn – so – auch gar nicht angestrebt, nicht einmal von ihm gewusst. So wie die Menschheit bislang noch nichts weiß vom absoluten Geist in der absoluten Form. Lange hat es gedauert, bis dass sich diese höchst exzentrischen und idiosynkratischen Formen, die mein Geist und mein Erleben stets produziert hat, zusammenfügen, zusammenpassen, ineinandergreifen wie Zahnräder in einem gigantischen Uhrwerk: das ist das, was fortwährend nun passiert. Lange habe ich mich für eher geistlos gehalten, aufgrund der Unbestechlichkeit meines Geistes. Bis ich endlich das Buch vom seltsamen und unproduktiven Denken beendet hatte, hatte ich noch keine systematische philosophische Basis und daher kein einheitliches Bewusstsein, keinen einheitlichen Geist. Aber es ist halt einfach so, dass das dauert, bis dass sich so was entwickelt, bis dass alles ineinandergreift, bis dass Geist produziert wird. Mittlerweile ist das Netz meines Wissens schon sehr umfassend und sehr dicht und dadurch sehr robust. Es lässt sich nicht mehr vom Tisch wischen. Seit jüngerem produziere ich, vor allem, überhaupt am absoluten Geist in der absoluten Form. Der Albtraum des Werdens ist zu Ende, mein Geist ist im Sein angelangt. Es ist ein Sein im Werden und ein Werden, das ist. Das ist somit das absolute und stabilisierte Werden und das absolute und stabilisierte Sein (die logischerweise jeweils aufeinander verweisen und ineinander gegenseitig geborgen sind: das ist der Chaosmos). Was meine Wenigkeit anlangt, so kann man sich ansehen, was an den Grenzen des Denkens passiert und wie diese Grenzen durch mich weiter hinausgeschoben werden, der Raum des Denkens und des Erlebens also erweitert wird. Daher ist es wichtig, dass ich Zeugnis ablege von meinem Denken und meinem Geist, denn es ist von allgemeiner Wichtigkeit und Bedeutsamkeit. Ich aber hatte immer die Eigenart, Dinge nicht auf mich bezogen, sondern objektiv zu betrachten und dahingehend, wie man eine Sache so ordnen kann, dass es objektiv-moralisch den meisten Sinn macht. Natürlich musste ich auch das ausprägen, aber es wird wohl so sein, dass diese selbstlose und objektive Betrachtungsart bei den meisten peripher ist, während sie bei mir das eigentliche Zentrum ist, und ein jeder gravitiert viel eher zum Zentrum anstatt zur Charakterperipherie. Daher ist der absolute Geist in der absoluten Form, der auf einer solchen Disposition beruht, wohl so selten; dabei aber notwendig. Bislang weiß die Menschheit noch nichts vom absoluten Geist in der absoluten Form. Deshalb fühle ich mich verpflichtet, das zu tun, und will hiermit Zeugnis ablegen von der Beschaffenheit und den Qualitäten vom absoluten Geist in der absoluten Form.
Da die sozialen Einrichtungen durchgängig durch Bewegungen der Erde beunruhigt werden, – so vieler anderer angehäufter und unerledigter Krisen nicht zu gedenken, –
Würde es ein wunderbares Schauspiel, freilich aber nicht für zeitgenössische, irdische Wesen sein, dem Geist der Menschheit erkennend nachzugeben, der über all diesen Erscheinungen schwebend und doch mit allem verflochten, sich eine neue Wohnung baut. Wer hiervon eine Ahnung hätte, würde des Glückes und Unglückes völlig vergessen und in lauter Sehnsucht nach dieser Erkenntnis dahinleben.
Jacob Burckhardt, Weltgeschichtliche Betrachtungen
Spellling I find to be the contemporary Queen of Pop and the greatest Queen of Pop since Shampoo! Consequently, Shampoo are barely remembered and Spellling is barely known (currently she has 1.824 followers on FB). Shampoo were perfect individuals, and individualism is what (some) people try to achieve and some collective phantasma; in the final instance, nevertheless, the individual is an antithesis to any collective and therefore disembedded. The perfect individual will be truly monadic, and the highest degree of individuality gets achieved when someone erects his empire in the highest anarchy, as a loner and a hermit, says Nietzsche. Whereas Shampoo were a fusion of punk, kitsch, girlie pop, abrasiveness, cuteness, Sex Pistols, East 17 and Gary Numan; Spellling is commonly characterised as an amalgam of afropop, R & B, darkwave, vintage electronic, howling, whispering, presence and elusiveness, something that is child-like as well is it is uncanny and haunted. Yet, by all means, the music of Spellling is perfectly pure and in no way derivative. Bhagwan, the 20th century Zarathustra, says: One who wants to transcend this obnoxious humanity will need to be so extreme that humanity will deem him/her crazy! Spellling appears highly eccentric, also (occasionally) in the way she dresses (at most occasions she is just rather casually clothed though, like I am, since we are no pretenders), in reality she is just completely sane and is the magic source and the center from which all rationality and creativity pours out. There she stands, in stasis, where everything around her revolves! Nietzsche says, (when the highest level of consciousness is reached), there shall be „something inexpressible, to which joy and truth are only feeble after-images … earth is losing its gravity, the incidents and the powers of earth become dream-like, like on a summer evening a transfiguration and glorification comes into place….“ (Schopenhauer as Educator). Yes, indeed, strange celestial realms, which are beyond that what is commonly imagined as Heaven (since they also incorporate, as a necessary by-product of totality, Hell). It is the Antisphere! In Heaven you are in a permanent communion with Christ, the Grand Unifier. However, how should the wandering mind be in an everlasting communion with anything, including the Grand Unifier?! The Antisphere explodes with colours. It is the phase space of creativity. In the Antisphere you are in a negatively curved space, on a line of flight into infinity, as you are in permanent communion with your own transgression. In the Antisphere you do not want to confirm of affirm yourself. You want to get rid o fand away from yourself. All my life I just tried to get away from myself, said Marcel Duchamp, the Holy Ghost of 20th century art. That´s the spirit of art and of (any sort of) enlightenment! In the Antisphere you are in perfect harmony with yourself, since in the Antisphere you are the source. Janis said, of all the great artists he had personally met, only Duchamp and Mondrian had been truly harmonious and uncompetetive personalities. This is the Antisphere. Spellling says she loves the figures of wizards, tricksters and jesters. Yorick, the Fool. Spellling says the essence of Spellling is about capturing the essence, the magic of every moment. As concerns the heavens, Spellling says she does not know about the afterlife, but she is interested in parallel lives. Her dad has synaesthesia. In the video to Under the Sun (set up by congenial collaborator Catalina Xavlena and in which you see the Antisphere) she dances like the most intelligent person in the world. In general, in the Antisphere the dances between signifier and the signified are beyond common understanding and beyond the limits of (post) structuralism, they become a unified whole, reality and dream become one, the phantasma becomes transgressed; it is the mind of the Grand Unifier death to false metal.
Solange, the little eccentric sister of Beyoncè, I find also charming ->
Sheidlina is also from the Antisphere. She once said, after doing this stuff for years, she has come to recognise that coolness like that will only ever be something for a tiny minority to be grasped (haha, very cool!).
Today, 500 years ago, Leonardo da Vinci died. After a rather bumpy ride through the ages as concerns his fame and reputation, he is, in our age, considered as probably the highest ranking genius and uomo universale in the history of mankind, as concerns creativity, intelligence, versatility, authenticity and clairvoyance. Bumpy as is the ride of history, future generations may think otherwise (yet unlikely very much otherwise); at any rate Leonardo´s mind and personality and ouevre may serve as an illustration of what may be expected to happen at the most upper extreme, if not the definitive apex of human intelligence, creativity and spirituality, and also what may be the ultimate vantage point, and vanishing point, of art and what art could ever be. Beyond the scope of an era-defining genius (like Goethe or Voltaire), Leonardo is a superstar of humanity. Hardly matched in his artistic ingeniousity, he is probably unmatched in the scope of his interests, mastery over various domains and probably also as concerns the complexity an artistic vision and a worldview ever can reach – despite being, in their complexity, very harmoniously balanced and, to some considerable degree, at peace with itself (indicating what is commonly referred to as „transcendence“ and a Satori-like vision). Such appears not only his intellect, but also, even more miracously, the man.
Apart from his intellectual and artistic abilities and his miraculous craftsmanship, Leonardo was described as a very attractive and elegant man, jovial, cheerful and eloquent; his reputation as a „dandy“ obviously drew upon the fact that he liked to dress well and in an individual manner. An Adonis in his younger days, he „successfully“ embodied the bearded, long haired sage and druid in his later days (and that he seemed to have aged prematurely is also a good fit into the whole story). „All man and all nature“ was said to be attracted to Leonardo, not only due to his natural goodness, but also because of his distinctive entertaining qualities which ranged from telling instant jokes and spreading words of wisdom to staging extravagant theater-like performances with which he baffled his audiences not only with his intelligence and imagination but also his craftsmanship. He was also said to be an extraordinary musician and that he could sing in a beautiful voice. Neither ascetic nor an distinctive hedonist, and in contrast to Michelangelo´s rather neurotic endeavours in that respect, money and fame mattered to Leonardo just as much as it enabled him to maintain his rather modest and self-sufficient way of living. What mattered most to him, is that he was able and free to sustain his permanent investigations into nature, art and technology. His homosexuality (or homophiliac bisexuality) may have helped him to grasp feminity in the stunning way he did – the Renaissance was not an overly patriarchic age and Renaissance women were relatively free, respected and liberated; in many of his paintings, Leonardo gave women an accentuated physiognomy and portrayed them with great sensibility (though his ultimate quest was for expressing the universal; also you have some scepticism in those portrayals; like the relatively blank physiognomy of the, nevertheless distinctive and intense, Lady with an Ermine, Cecilia Gallerani, in contrast to the very carefully painted ermine). Despite him being the intellectual apex predator, Leonardo had become a vegetarian early in his life. Friendly and gentle, usually in good humor, Leonardo was decent and generous towards humans and he was a nature and animal lover; especially attracted he was to horses and to birds – it would happen that at a mart, he would purchase birds just to release them from their cages and let them fly away. Despite that, he prided himself with being able to construct war machines and war technology of great destructive capacity, and despite being a republican by heart, he became affiliated with various noblemen and „war lords“ of his time, including Cesare Borgia (who, as a somehow transcendent phenomenon, however attracted also the curiosity not only of Machiavelli and, later, Nietzsche but also of many others ever since). As a general feature, Leonardo remained aloof over politics and contemporary affairs; one might even perceive an „icy“ disinterest in politics and the political struggles of his time and age. What distinguishes him from the opportunist and nihilist (not to speak of the careerist) is that politics (i.e., at least at that time, the management of the fragmentary and temporary) truly was below him and the (fatalistic) insight that, due to the nature of man and the multitude of human temperaments, politics and political engagement remains a bit of a fruitless passion and a dismal science, at least for someone that is able to touch, instead, the eternal and the heavens. Political affiliations within shifting balances of power made not only Dante´s life miserable – and that of many others ever since – and despite his indifferent attitude towards the powerful may have hindered him to become a huge success during his lifetime, Leonardo obviously managed to sail and navigate relatively well over the turbulent political waters of his time. That he was also a child of his time can be seen that he believed in stuff like astrology, the medical theories of Galen or accepted Aristotle as highest-ranking authority like the medieval scholasts did, notions that soon thereafter became more outdated among the educated. Despite being very insightful about geometry, Leonardo did not manage to calculate properly, neither he learned (or was able to learn) Latin, the lingua franca of the educated and the humanists at that time, which probably has aggravated to hostility between Leonardo and the humanists. Leonardo was fond of silly jokes and anecdotes and of the grotesque, and some of his drawings of grotesque characters became inspirational for the initial drawings to Alice in Wonderland. That does come as a surprise as the genius usually is childish, funny, off-the-wall and drawn to paradoxes, and the grotesque are transgressive epiphanies of what lies beyond the frontiers of human imagination. Leonardo´s grotesque drawings are both funny and sad, harmless and brutal, etc. referring to cosmic indifference towards what we, in general, perceive as the wonders of creation. Leonardo was, more or less, fully realised human potential. Concerning gender, he had distinct masculine as well as feminine characteristics; concerning age, he combined the playfulness of a child with the wisdom of an old sage. He was determined and knew what he want (though apparently erratic in his endeavours), but he seemed to have a soft ego. He experienced melancholy and joy. He knew about the abyss as well as about the celestial spheres. He was more human than man. Very rarely it appears that a man achieves true harmony within himself (among the 20th century painters probably only Mondrian and Duchamp). Leonardo likely was of that kind.
The Renaissance was the dawn of a new era, and of a great transformation concerning the ways man saw himself and interacted with the world. In all preceding periods you have man embedded (and occassionally crushed) within a cosmic whole (and a relatively static social order). If it had not been explicitly conceptualised or reflected (or, apparently, conceptualised loosely and somehow ironically like in the case of ancient Greece), man had implicitely lived and behaved in such a fasion. The loss of such an (embracive, but also terrifying) totality has been mourned ever since, since man obviously is unhappy when he has to live under conditions of scepticism, relativity, multiple viewpoints and temporary truths, i.e. conditions that you have in modernity (and if you are unhappy about that as well, just think about whether you would prefer to go back to the middle ages). In the Renaissance, the foundations of man as a competent individual that is able to emerge from a background had been laid (though they would again become oppressed in the Counterreformation). The genius is the most pronounced form of man doing away with established modes of thinking, epistemologies and ideologies when he is thinking and when he does create (despite being very knowledgeable about them and therefore able to transcend them). The Renaissance, therefore, apparently, was an era of genius, and Leonardo the climax of his era. Leonardo did not make an ideology (because, likely, he was too intelligent for that), but the foundation of his whole attitude and approach towards the world was relying on primary observation and experience and rationalising it to deduce knowledge as well as to test established knowledge by the same means – and sorting out established knowledge if it fails short of such a test. His most beloved sensory organ was the eye as it was – so he thought at that time – the organ with which the world could be most primarily, innocently and correctly experienced. Likewise, painting was the highest-ranking art to him, as via painting you are able to catch, view and express the world most directly and immediately; as a philosopher-painter he would become immersed in questions about how perception actually works and how the world can be most properly portrayed. He expressed distrust not only in scholastic knowledge, but, more fundamentally, in language, which he deemed dubious, amiguous and obscure and, moreover, man-made and probably „culture dominating over nature“ and not vice versa as you supposedly have it in the sensory perception of vision. Correspondigly, literature and poetry was an art inferior to painting to him („coincidentally“, Leonardo himself was not a writer or a poet; while his writing style was clear and precise, it considerably lacked the imaginative depth that was so characteristic for him as a painter and in many other respects). Leonardo´s curiosity stemmed to a considerable degree from painting and from his interest to excel in painting, like his interest in anatomy, in nature, in proportions and in how perception works; yet of course he would have also many other interests as interests per se (eventually, everything would become an interest per se for Leonardo). His interest in flying may have gone hand in hand with his passion for birds and ornithology, his interest in medicine and how the body works from his interest in anatomy; at any rate, however, his interest in technology and many other things was a matter in itself and stemmed from a curiosity in itself and a passion for gaining intellectual insight and mastery over things in itself. Because of this, you may even have difficulties in thinking of Leonardo as a man – as he rather appears as a fog or the Blob, an entity with open contours, that feeds and grows – or withdraws when it loses interest.
At the beginning of the 21st century we like to think of our time as one of rapid acceleration. Consider however, that such was also the time of Leonardo: From 1450 to 1550, Europe underwent a rapid transformation of a backward continent that, by the end of that timespan, had laid the foundations upon which it would leave the rest of the world behind for the centuries to come. Leonardo was, somehow, moving with the same – maybe too pronounced – speed. Leonardo´s famous „inability“ to complete many things and projects he started appears as a manifestation of a mind wandering at ultra-high speed and versatility, but also seems to borderline to an attention deficit disorder. – I find it sad that he never did a final portrait of Isabella d´Este, a magnificent and highly interesting female regent of the Renaissance (though it is also somehow „funny“ that the strong-willed and, likely, autocratic Isabella did not come very far when it came to impose her will on the eccentric Leonardo), yet however Leonardo´s (obvious) drawing of her is probably more articulate and charismatic than anything else could had ever been. Sometimes sketches, drawings, experiments and etudes can be more articulate and telling and grasping more of a (turbulent) reality than something that is finalised and „classic“. Likewise, some things are more pronouced when they are finally left unsaid, and some things are better left unsaid anyway. Likely, Leonardo also knew that many of his technological constructions and scientific ruminations were preliminary and tentative and therefore he may have refrained from wasting his time by finally and systematically elaborating on them apart from the, at any rate often staunchly elaborate, sketches in his notebooks. That being said, Leonardo´s frequent failure to finalise things may not be failures at all, but due to a deeper insight into stuff and bravery and independence of mind. To the things that mattered to him and to projects he began to really find something out or to move to new territories in science or in the arts, Leonardo could be stubbornly devoted. That, not least, applies to the Mona Lisa on which he had obviously been working for years with the obvious determination to create out of it what it had finally become: a perfect human portrait (he finally had kept to himself) – that probably does not show Lisa del Giocondo, as is the dominant narrative, but – Isabella d`Este. Again in contrast, Leonardo´s most notorious failure – the feeble material construction of The Last Supper (that began to fade only decades after its creation and had to be restored multiple times ever since, with probably only 20 percent of the original artwork remaining nowadays) – may have been an indication that Leonardo actually and paradoxically lacked insight and care for the preservation of the things he had put so much obsession into to create them (though also likely the execution of The Last Supper was a – correct – compromise between means and ends; by using other means he may have not been able to execute the painting in the same way at all). Leonardo also seemed to have had reduced insight in circumstance that scientific discovery is a cumulative and collaborative process and has to rely on publication and discussion of findings and theories (which he did not really foster for himself), despite the, somehow legitimate but also distorted, perception that the „scientific community“ of his time would not be intelligent enough to understand him anyway. Among the „mysteries“ about Leonardo questions remain whether his apparent shortcomings derive from his „super sanity“ and from the plethora of his inner life, or also from actual deficits or „insanities“ and frenzies. Leonardo, likely, would have found such ruminations about him, that involve modern medicine and psychology, quite amusing – and, of course, highly interesting.
The lasting effect of the Renaissance was the discovery of individuality. Art is about examinating and illustrating the essence of things; and whereas in medieval art you had portrayals of man as a stereotypical member in a hierarchical, feudalistic collective, idealised via attribution of ephemeral aspects of beauty in the contemporary period, you have individualised portrayals of man (and of the entire creation, including the divine creator) in the Renaissance era. Leonardo pioneered and transgressed that motive and attitude into psychological and narrative portrayal of man and nature: The conquest for capturing the (indivdual) „soul“ of a person in and via the means of an artwork has a distinct predecessor in Leonardo. Leonardo, however, was not actually interested in capturing the individuality of a person and a thing, but to express universality – via the expression of idiosyncratic and expressive individuality (an understanding that brought him into some conflict with Michelangelo, who rather relied on expressing idealised beauty and muscular men as an epitome of that). The Renaissance era also paved the way for a modern and rational understanding of man and of nature, thus enabling man´s mastery over nature via technology. While Galileo Galilei is considered the founding father of modern science that relies on unideological observation, deduction and induction and on the scientific experiment, Leonardo had followed the same approach a century before – and many of his observations and conclusions as well as his constructions proved to be (at least in principle) correct only most recently. Despite that, Leonardo nevertheless lived in a pre-scientific age and was operating in a no man´s land. Not least likely due to envy and being confronted with something they likely sensed to be meaningful but which they could not properly master and understand, the educated elite and the humanists of his time were dismissive of Leonardo´s ideas and his entire attitude, respectively hostile towards them, relying instead on the academic scholarship of ancient stars like Aristotle as the ne plus ultra (therein forgetting that Aristotle did not rely on sterile scholarship himself, but accumulated his wisdom – naturally – by the same means like Leonardo). That Leonardo did not speak Latin and, due to his rather modest beginnings, was not prestiguously educated furthered the aliention between Leonardo and the humanists. As a true avant-gardist, Leonardo was, to a considerable degree, an alien within his time. From the later period in his life one would find a (stunning) portrait of a bearded old man in his sketchbooks, seemingly introspective but also apparently desillusioned and melancholic: obviously a self-portrait or self-caricature. A reccurent motive in his sketchbooks, maybe (also) of self-caricature, is a toothless old man that obviously gets harrassed by youth or by grotesque figures: Powerful and nearly divine in his abilities as he was, Leonardo was also relatively powerless. The shadow appearane of his high-ranking and clairvoyant intellect was that he could exercise relatively little influence and persuasion among his contemporaries because he was too distinguished from them. Throughout his lifetime, Leonardo would achieve fame and be considered a wizard and a sage as well as he fundamentally also always remained an outsider and a misfit, deemed an eccentric and heretic, if not some kind of divine fool (note that how much weight is put on portraying Leonardo as an insider or an outsider considerably lies in the eye of the beholder, respectively in how much the respective biographer seems to be an insider or an outsider within academia herself (Stendhal, who did not achieve much fame in his life, would remark that the true message of The Last Supper is the expression of resignation in the face of Christ, i.e. of the high-standing individual within a base and treacherous humanity and his death less of a sacrifice than a „suicide by cop“ to escape from earth as his mission is bound to failure anyway)).
The genius is obsessed with creating order as he has both a distinct and pronounced insight into both order and chaos, the Apollonian and the Dionysian, the abstract and the idiosyncracy etc. Leonardo´s most famous epitome of his quest for unveiling the glorious and harmonious laws and proportions of and within nature is the Vitruvian Man. Yet, he was also able to portray grotesque creatures with great dedication. In general, Leonardo was attracted to and could get immersed into forms and patterns and especially the transformation of forms and patterns; maybe (also) because of that, he had an affinity for water. I also have an affinity for water, though rather for its peaceful and tranquil and steady appearances; one of Leonardo´s last famous works, in contrast, were the deluge drawings, of raging waters, of a raging – and seemingly mindlessly raging – nature, driven by blind forces, within which – unique and singular – patterns and wave formations emerge, but, after two or three moments, dissolve in order to, in their specifity, never to appear again but to get, at best, transformed into other (pseudo) entities that are all to temporal as well. I reiterate once again (and it goes a bit on my nerves not to come up with greater news, but that is, I guess, the price to be paid when one has reached final conclusions and gained insight into final truths), that the final vision of art is the vision into the Chaosmos, i.e. the interplay between movement and order, static and dynamic, stability and chance (and recently it has been proven by mathematics, that all dynamic systems are actually and interplay between order and chaos); and in Leonardo´s deluge drawings you have carefully executed vortexes, apparently hellish, but then also peaceful and mantra- and mandala-like: metaphysical peace you will find in an hypnotic image and perception of the mindless circle of natural creation and destruction, and that is the final word that can rationally be said about it. As a high genius and creator and a great empath towards the entirety of existence, Leonardo understood the divine, but, unlike the Americans, he did not trust in it. He is not known for having been a devout Christ (like Michelangelo). In the Adoration of the Magi (an early painting left unfinished), you seem to have an unbridgeable gap between the divine and a rather creature-like humanity that seems to be in reverence as well as in anguish and, in some similarity to the isolated figure of Mary, rather occupied with itself and its passions; a humanity that, on the whole, rather behaves as if it were under an epileptic shock rather than in religious enchantment, giving an impression that both the earthly and the heavenly may be powerless to some degree and, next to that, have a fundamental problem of establishing mutual communication and exchange. The orginal of his painting of Leda and the Swan is lost (and probably has never truly existed, only via sketches), but it refers to an antique mythology as an illustration of life and existence as a circle of violence and conflict within, also, a conquest for morality, truth, righteousness, love and (more egoistic) desire, within which not only humanity is revolving, rather helplessly, but also the gods. In Leonardo´s „metaphysics“, the cycles of „difference and repetition“ within which nature reproduces itself are the supreme instance; sometimes nature may be protective and a legitimate instance for glorious appraisal, sometimes a destructive force and just the opposite, as, in itself, it is blind and amoral. Leonardo´s most fundamental „metaphysical“ insight seemed to have been that man, life, maybe also gods, are finite, relatively powerless and engaged in a merciless struggle for individual survival. Only nature is infite and infinitely powerful. And only via a better understanding of nature via observation and science and mastery over nature via technology based on science and rationality, man is able to improve his living conditions (also in his sketches for technological innovations and his notorious weapons and gigantic war machines man, nevertheless, seems little, irrelevant and rather carrying a resemblance to ants).
Art is about portraying the complexity of the world, the totality of the world, and the standing of the subjective individual in its relation to an objective world (therein, art is „the true metaphysical activity“). In Leonardo you have the complexity of the world, but you do not seem to have fascinating and immersive depths that make the visions of other geniuses usually so sexy and attractive. His art is complex, but somehow „flat“. Despite, or because of, his extreme devotion to the examination of nature and existence, you do not really have some „cosmic religiousness“ as you have it with Einstein (i.e. a quasi-religious devotion and feeling struck by the great mysteries of nature as a superior instance). Likely to his supreme command over any human endeavour, Leonardo´s vision and attitude rather appears as one of a dry wit, and that the world has ever since attributed endless abysmalness, depth and fascination to Leonardo over a banality (Mona Lisa´s smile) may have brought the same smile to his face (that, from another perspective, isn´t any) ever since (the mysterious smile, as a recurrent motive, seems to refer to what Kierkegaard calls the „humoristic self-content“ of the genius). In contrast to his reputation as a mysterious druid and a mystic (which he liked to initiate himself as a means of self-promotion), he was actually a very rational person, his endeavours entirely logical and his personality transparent. Despite being (obviously) used to portray Plato in the School of Athens by Raphael, Leonardo had been a disciple of the more sober Aristotle (with Plato, nevertheless, being the more primary and comprehensive thinker and therein the attribution by Raphael more correct). The final mystery of the world, however, is also not likely to be so mysterious but, rather, logical, and not of unfathomable depth but transparent.
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In the Codex Madrid, manuscripts that have been recovered and published only half a century ago, Leonardo advises anyone who takes pleasure in reading him to study him carefully, „because in this world he will reincarnate only very rarely“. He is now regarded as a man that has foreseen the 21st century (probably also due to some narcissism and self-referentiality of the 21st century). What would ever happen if Leonardo reincarnated today? That is, of course, beyond imagination. It´s a transcendent phenomenon.
(Written April 22-28, 2019; unfortunately I mistook Leonardo´s death day for May 5, 1519, while it has been May 2, 1529. Obviously, I am not that kind of perfect expert.)
Wirklichkeitssinn (gemeinhin auch genannt „Intelligenz“) bezeichnet die Fähigkeit, die Wirklichkeit, wie sie sich objektiv darstellt, zu erfassen. Es gibt bei Menschen erhebliche Unterschiede in der Ausprägung ihres Wirklichkeitssinnes. Auf dem höchsten Niveau realisiert sich der Wirklichkeitssinn, wenn auf dem Level von theoretischen bzw. theoriefähigen Abstraktionen gedacht wird bzw. die Wahrnehmung der Wirklichkeit auf diesem Level prozessiert wird – wobei „theoriefähig“ bedeutet, dass diese Abstraktionen auch konkret, intern differenziert und mannigfaltig und mobil sind, also eher dynamisch als statisch. Auf dem Level von Abstraktionen zu denken, ist nicht so herkömmlich unter Menschen; wenn es stattfindet, dann hat man meistens figurenhafte Abstraktionen wie „Kapitalismus“ oder „Patriarchat“ oder „Ausländer“ oder „Islam“, also Abstraktionen von Teileinsichten in die Wirklichkeit, die dann als Klammer verwendet werden um die Wirklichkeit vermeintlich als g/Ganzes zu begreifen. Aufgrund von Emotionen neigen Menschen dazu, bestimmten Weltanschauungen (bzw. Teileinsichten) anzuhängen, wobei einer bestimmten Weltanschauung anzuhängen bedeutet, den Wirklichkeitssinn einerseits zu verstärken, andererseits einzuschränken. Emotion und Reflexion stehen jedoch in einem Wechselverhältnis, und eine weiträumige und intelligente Weltsicht steht offensichtlich damit in Verbindung, dass einer weiträumige und intelligente Emotionen hat. Es ist vielleicht gar nicht möglich, die Wirklichkeit oder irgendwas zu fassen, ohne dass Emotionen involviert sind oder aber überhaupt die Grundlage dafür bilden. Das obstinate Beharren auf Heuristiken, die sich bereits als falsch oder inadäquat erwiesen haben, gehört zu den unheimlichsten Phänomenen, die in der menschlichen Wirklichkeit vorkommen. Das, was als „Ego“ bezeichnet wird, hat Schuld daran, allerdings auch die Grenzen des menschlichen Verstehens, innerhalb derer bestimmte, zur jeweiligen Weltanschauung inkongruente Wahrnehmungen sich nicht sinnvoll in die jeweilige Weltanschauung integrieren lassen, was die Grenzen der menschlichen Psychologie meistens sprengt und dem Menschen unverträglich erscheinen mag, oder aber einer Schwächung der eigenen, teilweise berechtigen Position im allgemeinen Machtspiel der Positionen gleichkäme, die man natürlich vermeiden will. Untersuchungen zufolge führt ein hoher IQ dazu, dass man mehr Aspekte einer Sache erfassen kann, man eine Sache auf einem höheren Niveau/Abstraktionslevel erfassen und man mehr Schlussfolgerungen aus einer Sache ziehen kann (was jedoch nicht gleichbedeutend mit dem Generieren von originären Ideen ist), jedoch nicht, dass man dialektisch denkt, also dass man eine Sache dahingehend hinterfragt, ob ihre Wahrheit möglicherweise außerhalb des Bereiches der vorgefassten Weltanschauung liegen könnte. Ja, man mag sogar feststellen, dass ein hoher IQ gar nicht dazu führen muss, dass einer reflektiertere Rechtfertigungen zur Stützung seiner vorgefassten Weltanschauung heranziehen mag, sondern ohne Weiteres dieselben wie primitive Proleten mit einem niedrigen IQ (insofern raffinierte Begründungen für so einiges an Weltanschauungen und Ansichten gar nicht vorhanden sein mögen). Wenn man sich den Wirklichkeitssinn vorstellt, mag man das innere Bild eines schönen und verzweigten (allerdings nicht unübersichtlich, sondern linear verzweigten) Schaltplanes hervorheben (zumindest, wenn man mit einem gewissen Möglichkeitssinn begabt ist). Das, Schwester, ist der Wirklichkeitssinn. Ein sehr stark ausgeprägter Wirklichkeitssinn begreift wohl die Wirklichkeit als möglichst dynamisch und fluid und nimmt psychologisch Abstand davon, sich zu sehr bestimmten Weltanschauungen zu verschreiben. Dafür ist jedoch offensichtlich auch ein stark ausgeprägter Möglichkeitssinn vonnöten.
Möglichkeitssinn (gemeinhin auch genannt „Kreativität“) bedeutet ein Gespür für die facettenhafte Wesenhaftigkeit und Tiefe eines Gegenstandes und seiner Eingelassenheit in seine Umgebung. Im Unterschied zum Wirklichkeitssinn, der mit logischen Schlussfolgerungen arbeitet, funktioniert der Möglichkeitssinn über das Herstellen von („außerlogischen“) Assoziationen. Wirklichkeitssinn und Möglichkeitssinn sind, gemeinhin betrachtet, unterschiedliche Vermögen; ein hoher Wirklichkeitssinn muss nicht mit einem hohen Möglichkeitssinn gemeinsam auftreten, genauso wenig wie umgekehrt. Auf Facebook gibt es zahlreiche Seiten und Gruppen, die sich dem Möglichkeitssinn widmen wie Relax, it`s only Art, Unexpected Journeys to the Mind, Grosa & Nebulosa, Another Cool Page oder I Love My Bitch. Sie sind in der Regel hintergründig (bzw. betreiben ein fortwährendes Spiel zwischen Vordergrund und Hintergrund), tongue-in-cheek und off-the-wall und evozieren unterschiedliche Sinnfelder, in denen ein Gegenstand erscheint (zumindest für den, der mit einem gewissen Möglichkeitssinn begabt ist). Sie stellen den Möglichkeitssinn an sich und in Reinform dar, sind Signifikanten für den Möglichkeitssinn und für die Imagination. Ein gewisser Teil der Leute auf Facebook kann damit nichts anfangen, eine Mehrheit mag das nicht so schlecht finden, eine sehr kleine Minderheit hat einen genuinen und intensiven Bezug dazu. Raja meint, das liege daran, dass meisten Leute keinen genuinen Möglichkeitssinn haben (und ich bin ihr für diese spontane Bezeichnung dankbar, ohne sie hätte es diese Betrachtung nicht gegeben, daher sei diese Betrachtung ihr gewidmet) und so wüssten sie nicht, was sie darin sehen sollten – der Trick liegt darin, dass es eben nichts spezifisches darin zu sehen gibt, als den Abgrund der Imagination selbst. Den Möglichkeitssinn kann man sich vorstellen (wenn man einen gewissen Wirklichkeitssinn hat) als eine Art Gewässer oder Brunnen oder Teich, in dem so einiges passieren und hervor- und heraustreten kann oder über das ein Wasserläufer hüpft und dadurch Schwingungen erzeugt. Der Möglichkeitssinn mag bei dem einen eher ästhetisch ausgeprägt sein, bei einem anderen eher intellektuell. Genau gesagt bedeutet er nicht Kreativität oder Imagination an sich, sondern dass man empfänglich für was ist und damit die Grundlage für Kreativität und Imagination. Möglichkeitssinn, als genuine Grundlage für Kreativität gefasst, ist eine genuine Grundlage für Kunst, zur Kunst ist jedoch notwendig, dass der Möglichkeitssinn sich selbst reflektieren kann und eine Abstraktion über sich selbst bilden kann. Ein hoher Wirklichkeitssinn ist dabei notwendig, um die Eingebungen des Möglichkeitssinnes angemessen zu systematisieren und auf ein hohes Niveau zu heben bzw. auf das Niveau von theoriefähigen Abstraktionen (also z.B. auf das Niveau eines objektiven künstlerischen Stils, der, jenseits eines bloßen Personalstils, objektive kunstgeschichtliche Relevanz gewinnt). Möglichkeitssinn bedeutet, dass man eine Vielzahl von Perspektiven auf eine Sache richten kann und man daher idealerweise weniger von einer bestimmten Perspektive abhängig ist, er erscheint also potenziell als anti-egozentrisch, pluralistisch und öffnend. Realiter ist die individuelle Vision des Möglichkeitssinnes jedoch meistens beschränkt, was zum Beispiel dann dazu führen mag, dass Künstler andere Künstler ablehnen mögen oder sich durch deren jeweilige Vision bedroht fühlen oder ihr mit einem genuinen Unverständnis begegnen. Die tendenziell progressive Haltung, die mit dem Möglichkeitssinn einherzugehen scheint, geht möglicherweise mit einem zu geringen Verständnis für konservative Haltungen einher und verringert dadurch den Wirklichkeitssinn. Das, Schwester, ist der Möglichkeitssinn.
Wirklichkeitssinn kann man mit dem konvergenten Denken assoziieren, Möglichkeitssinn dem divergenten Denken. Wenn beide zusammenspielen, hat man Macht über alle die vier Himmelsrichtungen.
„Most philosophers are so politically incorrect—challenging the status quo, even challenging God. Nietzsche’s my favorite. He’s just insane. You have to have an IQ of at least 300 to truly understand him.“
„Iron“ Mike Tyson
I have read somewhere that „Iron“ Mike Tyson has a below-average IQ, however what he says here is more accurate and pays more tribute to how things are in reality than that what many more sophisticated people (or analytic philosophers) say when they judge Nietzsche as a „weak“ thinker. It is amazing how today bachelor theses at the universities are written about Wittgenstein (or even at school: I once met a girl who told me her project for the great final exam at school was to write about the Tractatus) and everything seems to be full of Wittgenstein, of Nietzsche, of Goethe, of Schiller in this world, while during his lifetime Wittgenstein was not even understood by most of the finest minds in Cambridge or the Wiener Kreis. Reading Wittgenstein or Nietzsche is challenging for the first time, yes; but it is not actually that confusing. (Even more obscure it is in the case of artists: beautiful pieces of art are usually immediately recognised, nevertheless it may take a long time until the artist and his art become respected and established.) The question seems to refer to some kind of mystery: Why are avant-garde philosophers so difficult to be understood by their contemporaries?
I have read in a book about Whitehead (an underappreciated philospher) that someone said that „nothing is so difficult to understand as is a new philosophy“. I do not quite understand that, since I find philosophy relatively easy to understand. However, I do not understand other things, I am not good at maths for instance, so it is all a game and life passes out individual cards, I suppose. Apart from that, philosophy, like everything else, is not even for the master understander something that is immediately to be grasped: it needs to be learned, and its quasi-fractallike depth something forever to be explored. To try to make sense out of that, let us start with the rumination that: Like poets, but at a higher level of intellectual reflection (which adds to the confusion in others), avant-garde philosophers have thoughts and inner experiences no one else had before – and you actually can understand stuff only when you have experienced it yourself. Without experience, you may have intellectual knowledge of stuff (if the stuff even interests you, which is, unless there are personal experiences, not so frequent), but you do not actually, and deeply, grasp it. Without being member of a minority, or a woman, you do not really know what discrimination or phallocratic sexism is – if you are sympathetic, you will try to understand it, if you are not sympathetic, you will call them hysterical feminists or impertinent immigrants – likewise, the experience of discrimination can produce some hysterical feminists or blackies that are racist against whities – just like as the experience of a mankind indifferent to his teachings may produce an overly grouchy and pessimistic avant-garde philosopher: Let the avant-garde philosopher behold to fall into the trap of ressentiment (which is what Nietzsche said despite falling into that trap himself to some degree): And, truly: Who could ever understand Nietzsche´s overman when not being an extremely intelligent outsider (with a splendid psychology), who understands Kierkegaard´s theological stadium, Wittgenstein´s radical quest for truth via radical scepsis (that, in its inner dynamic and outer form, is without predecessor) or Otto Weininger´s quest for the ethical self (das sittliche Ich), when one is not some kind of very extreme person himself that effectively lives on the margins not only of society but of humanity and the human experience all alike? They are, more or less effectively, beyond the margins of current human thought. The avant-garde philosopher explores the margins and the outer limits of human tought and inner experience and effectively pushes them a bit further into the exosphere. Therein, the avant-garde philosopher is, most effectively, likely to be alone in his contemporary world (instead, has to try to establish connection to other avant-garde philosophers via the Continuum – the sphere where the great ideas dwell). People do not understand very well things that appear in a framework that is alien to them, or for which a true framework does not yet exist: And the avant-garde philosopher usually comes up with entire new frameworks people cannot really relate to. Within that, avant-garde philosophers are kind of confused themselves. They are so singular and work at such a high level of abstraction and insight that insight becomes confusing and they do not immediately have an instrument to adequately reflect themselves and their situation in the world. They see through other philosophy but in a kind of space that is largely uninhabitated. Their philosophy often is the instrument with which they try to understand themselves. Since avant-garde philosophers (and artists) are usually the ones most eccentric and working at the margins and exurbia, but also the most normal and working most at the center of humanity, the paradox may appear to them that they´re living in two worlds (and not actually living in any of them neither – respectively, the „paradox“ is that not only exurbia but also the center of the human experience are both sparsely populated places). Since the problems of the avant-garde philosopher (and artist) are too far away from people, people are not interested in them, although they are the most interesting of all, and the avant-garde philosopher has to deal with the paradox that, in the end, respectively also among his contemporaries, folks like Iron Mike will dig and – somehow – understand him, whereas, on the other hand, hardly anyone finally does. He has to deal with the paradox that his mind is the most powerful while also being quite powerless all alike (nevertheless, also big business tycoons or politicians have to confront themselves with the same kind of thing). If the avant-garde philosopher is desperate that people aren´t interested in his most interesting philosophy, he may find consolation that most people aren´t particularly interested in most other things neither. (And concerning Whitehead and his unpopularity someone else said that the reason for Whitehead´s underappreciatedness lies, particularly, in the greatness of his metaphysics.)
The intellect of the avant-garde philosopher operates at the highest level of abstraction and it works very quickly, hence stuff other people discuss will not deem him stupid but irrelevant and slow food. The inner life of the avant-garde philosopher will try to mirror the great whole (in his own idiosyncratic form and understanding), so what other people discuss will deem him fragments and he will prefer to be a silent listener and witness (although, due to his intense perception, a considerable amount of stuff he seems to be indifferent to will hit him with considerable impact – which is usually not the case among normal people). However, there are people that do not especially like that, they´re afraid that the avant-garde philosopher will look upon them as if they´re stupid, especially as the avant-garde philosopher´s behaviour will usually be a strange mix between fineness, empathy and sympathetic concern, and bluntness and harshness and apparent sarcasm towards others, as his inner drummer is different from his surroundings and it is quite difficult, sometimes impossible, for the avant-garde philosopher to synchronize himself to his surroundings. The avant-garde philosopher will, in turn, only be understood and perceived in fragments – and it occasionally turns up that people do not particularly like what they do not understand, even if they understand at least (important) fragments of it! For some biological reason, humans (and obviously also animals) like it when they master something: and it depresses them to find out that they do not, or cannot master a thing. So-called ego isn´t something that is necessarily there in the first place, but it may come into being when someone is deprived of his illusion that he masters something. Therefore, he may react with hostility and envy to that thing (i.e. to the avant-garde philosopher and his avant-garde philosophy). As the avant-garde philosopher is, in the words of Iron Mike, challenging, he may well be a nuisance, even a fucking nuisance to others. „Challenging God“ or „challenging the status quo“ might deem others (correctly) as a challenge to the established order and to those who profit from the established order, therefore those who profit from the established order aren´t likely to welcome the avant-garde philosopher so warmly…. In our times God may be dead and everything seems to be allowed, so the avant-garde philosopher or artist may appear to be accepted, however, mediocrity may also be an established order and the status quo, and someone who challenges mediocrity considered an enemy. Füssli/Fuseli says (in his Aphorisms about Art), that in a world where everyone strives for perfection, a genius need not expect to actually be welcomed or celebrated, but for him it may be true that he will be born posthumously. What is more, there are people that appreciate stuff, including the intellect of others, only when they can make a toy for themselves and for their ego out of it; due to his independence the avant-garde philosopher is not likely to become a toy of anyone, and so to some people only a dead avant-garde philosopher will be a good avant-garde philosopher. Schopenhauer says that while the genius is characterised by an innate ability to contemplate excessively and get immersed into the world (in an „otherworldly“ way) per se, most other people usually are only able or willing to grasp observations that stand in a more or less direct relationship to their subjective will; or, in the case of intellectuals, that somehow fit into their already existing concepts and can be subordinated to them. If they do not, they may be eager or even happy to neglect them. Consciously or not, academic circles may be particularly nasty and egocentric in this respect. Philosopher John Searle also notes the astonishingly high level of conformism in American academia (as an actually rather bizarre observation since academia would provide a niche for nonconformism, that is, apparently, rarely used, instead it permanently sinks down under its own conformist gravity). Given that, it is easy to imagine that nonconformism and originality is not welcomed in academic circles, as well as that cultural heroes, that make their own culture and are, in some respect, iconoclastic are seen as offensive in academic circles and within an academic culture that lives off the fat that cultural heroes of former epoches have created and that has later become canonised. John Hands shows in his very valuable book „Cosmosapiens“ how brutal academic circles still can be (in our enlightened and liberal age) to outsiders (so think how much worse it may get if you´re seen as a competitor). Conformism not necessarily creates brutal exclusionism, but an „innocent“ fear against things that run against current or do not fit into contemporary discourse provokes the same results. Another problem is that avant-garde philosophers usually neither come with the same subjects nor the same style that is present in contemporary philosophy. What may make things even worse is that at the highest level of intelligence – i.e. at the level of a highly ordered and transparent mind – things that are supposed to be complicated apparently become easy and simple, and the style not academic jargon but rather may become arty or child-like and simple and direct – „simplicity is the highest form of sophistication“ says Leonardo da Vinci – as well as the subjects the avant-garde philosopher touches upon are the most basic and universal – and that combined may be mistaken as banality or stupidity by academia.
Philosophers are appreciated, at least, by sapiosexual people. Sapiosexuality however in the usual case refers to what people can more or less truly understand, and that is stuff operating at maximal two intelligence levels ( = about 30 IQ points) above or below their own intelligence level. Maximum of persuasiveness of a leader (of any kind) can be expected to come into being when the leader´s intelligence is between 15 and 30 IQ points higher than that of the lead. Of course, people of much higher intelligence may be recognised and respected as such, but they are not likely to be accepted as leaders, buddies or lovers. They are foreigners and, maybe, outsiders. In the more depressing case, people´s sapiosexuality may beam when they see that they can mirror (or aggrandize) themselves in someone else´s intelligence, but implode when they find out that they cannot. In general, people like and accept people and stuff in which they can mirror themselves and may become hostile when they see they can´t, and when someone is vastly dissimilar from them. People also constantly and seemingly endlessly need something to talk about, as they are obsessed with talking and trying to make themselves important in relation to others. That seems to be a general human feature; the avant-garde philosopher may be in the splendid position that, with his stuff, he is elevated above the rat race and the sometimes brutal competition between those of roughly similar intelligence, but also excluded and ignored, as he does not deliver stuff people can talk about and make themselves important (therefore the avant-garde philosopher may mistake himself as a kind of egoless saint and „not affected by the trivialities of human struggle“ where in reality he is just a lucky bastard who is not challenged himself by it). – I am a very intelligent individual (and an avant-garde philosopher) and I could not say that I have met many sapiosexual people in my life. Actually I should attract sapiosexual people and people interested in intelligence like a magnet, but it rather seems I repel them like a magnet. At least, they´re not very interested in what I have to say, and they do not appreciate it so much. For instance, I can post very intelligent and beautiful (and funny!) stuff on social media and get, on average, 2 „Likes“ for it. I do not take that personally as I guess that Leonardo could come today and post his „Last Supper“ or Raffael could come today and post the Sistinian Madonna, to then get 2 „Likes“ as well – but that is even more depressing to see for the avant-garde philosopher: to see that there is something not exactly right with humanity. One would think that writers like Joyce, Beckett or Jandl, who had to suffer: that, with their art and effort, they opened up new spaces alongside new coordinate systems – but when the next Joyce appears, it may be revealed that they have opened nothing and that the new Joyce gets rejected like the old one had become for many years: So what is the purpose of art or the avant-garde and the suffering of avant-gardists, the avant-gardist may ask himself, as you frequently see that it is all for nothing and there is just eternal recurrence of the same? Of course, that isn´t the whole story, but a substantial amount of the story, and that is, for the avant-gardist, often quite difficult to bear.
In order to be an avant-gardist you have to stand at a higher level than the lead. – There may be narcissistic avant-gardists who find it funny to stand higher than the lead and to provoke envy in others, the true avant-garde philosopher will usually be above that level, and at least I could not say that I find it very pleasing to potentially subdue others – as I want everyone to be happy. Nevertheless, in order to be an avant-gardist you have to stand at a higher level than the lead. Avant-garde philosophers are usually so different from men that Nietzsche legitimately comes up with the question whether they´re human (all too human) at all. And actually: David Wechsler, a pioneer in the research of human intelligence, proposed that at an IQ level of 150+ actually a new species comes into being, different and distinguished from common man, the Homo sapiens sapiens. Let us say, they´re Homo sapiens sapiens sapiens. Their cognitive, mental (and psychological/interpersonal) processes are qualitatively different; tbere has been some stuff written about it; I say that with a highly gifted/IQ150+ person it is possible to develop thoughts in conversation at the level of theoretical abstractions, that can be scientifically and intellectually relevant. The great genius is a different species even from them (a Homo sapiens sapiens sapiens sapiens) as he can develop the most sophisticated theoretical thoughts that no one else can, also his psychology is likely to be different and distinguished and more refined than that of others. – Of course, making such distinctions and segregations is not likely to make you very popular, and I, as a good socialist and adherent of the notion of communion of creature, do not like it myself; however, it somehow resemblant to truth and I cannot help that either. People usually think they´re very smart, so when they see someone distinctly smarter coming around, they often are not very pleased, especially when they´re high IQ guys themselves who usually like to think they´re on top of the food chain. People appreciate the genius when they´re under the impression that the geniuses´ intelligence is one or two levels above theirs, which seems tolerable and reasonable to them; but when they see that the geniuses´ intelligence is ten levels above theirs and the genius, in general, is a quite different personality from them, they sometimes aren´t likely find that so funny anymore. – I think it was Enrico Fermi who once tried to measure the abilities of physicists, and he found out that while great geniuses of physics like Einstein and Newton would range at a maximum position of 100, most emiment physicists, like Fermi himself, would cluster at around 70 (note that I have to recall that from memory, it is likely not to be exact, nevertheless somehow similar to that Fermi (?) originally came up with). Maybe it can be said that the cognitive abilities of the great genius (i.e. in the case of the genius: cognitive as well as creative intelligence amplifying each other), his ability of intellectual penetration, resembles an IQ level of 200+, and is therefore out of ordinary human reach (therefore, Iron Mike was somehow correct with his estimate).
Again, I do not recall it at the moment whether it was Duchamp, Picabia, or a brother of Duchamp (or maybe still someone else) who said that expecting (immediate) success as an artist comes close to playing roulette. Apparently no laws can be extracted why something becomes a success and other stuff does not, or takes a long time to do so. Likewise, there are popular and unpopular geniuses, and for every Einstein or Picasso, who became successful and established relatively early in their lives, there is a Nietzsche or van Gogh who were born posthumously (or, in the more depressing case, an Ignaz Semmelweis or Giordiano Bruno, who were actively and purposefully punished for their contributions to mankind). Nietzsche said that nothing about Schopenhauer was more offensive to professors of philosophy as that he did not look similar to them. Amanshauser ruminated that fellows like Goethe or Thomas Mann would always be accepted without too much trouble during their lifetime, while freak geniuses like Nietzsche, Baudelaire or Edgar Allan Poe would always be met with resentment during their lifetime because they are too challenging for the bourgeois (an uncanny perspective for those who are, even they do not want it, trapped in such a life: that the only way to become accepted is actually death). Of course one could say that geniuses like Einstein and Picasso are, while fascinating, easy to understand, while Nietzsche or van Gogh are not; and of course, it is supposed to make a huge difference whether your medidations are timely or untimely – but actually, for the moment, I feel the trajectory of thought about the subject „why are avant-garde philosophers so difficult to be understood by their contemporaries?“ somehow becoming useless; consider that most people do not even come to the idea to evaluate things under the consideration „is it right or wrong?“ but „is it left or right/Christian or Islam/etc?“, it is alien to them that truth could be found outside such frameworks at all. Alpha and Omega about the question „why are avant-garde philosophers so difficult to be understood by their contemporaries?“ is that one does a good thing to write a couple of pages about it, since some things can be said about the subject, but finally it cannot be explained thoroughly; that, in many cases, avant-garde philosophers are not understood well by their contemporaries simply is a recurrent phenomenon in the world, and an expression of this world. My propositions serve as eludications that anyone who understands them finally, understands them as nonsensical when he has used them as steps to climb up beyond them (he must, so to say, throw away the ladder after he has climbed up on it). He must transcent these propositions in order to see the world rightly. So we may conclude that to the question „why are avant-garde philosophers so difficult to be understood by their contemporaries?“ there might be no rational and sensible answer at all. Genius is mysterious. Life is a mystery as well.
„Do you know what this summer has been to me? An endless ecstasy over Schopenhauer and of mental experiences such as I had never experienced before … I don´t know if I shall ever change my opinion, but at present I am convinced that Schopenhauer is the greatest genius among men … Indeed, I cannot understand how his name can be unknown. The only explanation is the one that he so often repeats, that is, there is scarcely anyone but idiots in the world.“
Rationality means someone acts according to reason, i.e. thinks about cause and effect, adequacy of means and ends, intersubjectivity, a favorable outcome that is understandable for anyone not deluded (i.e. somehow according to the Kantian categorial imperative). It means you are not (immediately) slave to (blind) emotions. There are different and somehow distinguished types of reason (and e.g. postmodernism and critical theory, in their attempt to liberate us, probably have denounced natural forms of reason as alienations („instrumental reason“, „culture industry“ , etc) or inflated our notion about the heterogeneity of reason too much (but that is not as much a problem as anti-postmodernists are inclined to think)). Max Weber distinguishes between wertrational (value-rational) and zweckrational (goal/instrumental-rational), where zweckrational means orientation towards a rational outcome and wertrational means acting and reasoning in a rational way according to values (which, themselves, are not rationally investigated). Other types of action are, says Weber, emotional/affective action and traditional action (which are not rational). Rationality will be the dominant thinking mode of the somehow intelligent person. How much a person can distinguish himself from the downsides of Wertrationalität is a matter of psychology. Whereas strict Wertrationalität makes the stubborn fanatic, complete ideological/emotional unbiasedness is rarely ever there among humans, and, irrespective of what Western or Eastern enlightenment (KantHegelMarxetc vs. TaoZenShankaraetc) propose, there are probably no thoughts that are not based or come in with emotions at any rate.
Hyperrationality means permanently adjusting his worldview and actions to that what the sober rational insight demands. The hyperrational person will have insight and (at least a rational) access to that that is wertrational, zweckrational as well as affectual and traditional, and overview over the grand scheme and over the fabric of society which means that in his understanding of society (i.e. of the great heterogeneity) the hyperrational person will be flexible, fluid, experienced and quick. In order to execute hyperrational understanding over complex problems (i.e. problems to which there are, opposed to complicated problems, no definite solutions) a high crystallised intelligence is necessary (that will be accumulated via a vivid fluid intelligence). Hyperrationality means a higher level of awareness than mere rationality and, at least concerning the intellectual insight, less stubbornness, but does not rule out stubbornness due to emotional reasons. High intelligence means someone is likely to draw correct rational/logical conclusions from assumptions, however this does not mean the assumptions are correct, their selection can be heavily ideologically biased, and that high IQ persons have the same petty political opinions (or petty understandings in many other domains) and use the same weak rationalisations to justify their emotional or tradition-based choices as persons with a very low IQ is quite frequently the case. The probable downside of hyperrationality are detachedness from the living world and missed opportunities, but that need not be the case.
The genius is commonly perceived as an eminently or hyperrational person who seemingly also has access to the irrational (respectively to the abstractions of the irrational and to the aesthetic realm). They develop their rational concepts by asking themselves questions like how it would be if one travels along a ray of light, or they test their hypotheses by putting a blunt needle in their eye or endanger their eyes because of gazing into the sun. While such questions (and actions) are not actually irrational, they are not likely to come to the mind of a person who has a purely rational epistemology and way to look at things. It is difficult to sort out the true nature of that (and probably it is not one thing only), but the genius thinks eminently intuitively as well as counterintuitively and (apparently) paradoxical, and, in a way, ultradialectic, as he throws up many ideas and then tries to illuminate them from all different angles, with not much propensity to favour a specific angle over others (while on the other hand usually being extremely value-oriented concerning a universe that makes sense, which made Newton a theological alchemist and Einstein opposing quantum mechanics, i.e. somehow stubbornly irrational). It is as if the genius can see into an additional dimension that is invisible to others, obviously due to capability of making plethora of (counter/intuitive) associations to any given concept (which, in a genuine way, is no necessary quality of mere intelligence and convergent thinking, but of creativity and divergent thinking, respectively, as Cooijmans calls it, associative horizon). However, it usually turns out that the genius just sees what is so obvious and rational that other people, due to their indoctrinations, don´t see it, because he brings back a very basic rationality to the perspective (that gravity is a force and means curvature is, upon reflection, actually quite obvious). Let us say the basic/dominant way of thinking of the genius is metarationality.
The Opening of the Umbrella is an important kinetic concept within my intellectual/physical systems of reference. It symbolises the total realization of the world, and is accompanied by a sharply rising, swelling sound and a totality of light, somehow like the Big Bang. Perception, cognition and the creative process in my case is accompanied with such intellectual and bodily sensations (which are not always pleasant, since feeling like exploding at every moment, not only in the head but the entire body, most notably at the chest, can easily get painful and tormenting). Basically, I am an entity that feels like it is driven by its own inner urge to transform itself and to let the urge inside out, to process itself alongside its own permanent transformation into a negatively curved open universe. That is, then, hyper-spirituality, or so, and shit. It is NOT the case that my psychology is closely resemblant to that of man. In the Book of Strange and Unproductive Thinking I somehow explained the thing with the Opening of the Umbrella in more detail („Am Strand“; respectively, if I remember correctly, I shortly mentioned it to spin other thoughts related to that). I want to get introduced closer to Eliminative Materialism to figure out the more exact nature of such all-inclusive connections within the thinking process.
Genius is not primarily a matter of IQ but of personality. Pop stars like John Lennon, Jim Morrison, Prince (maybe also Kayne West pseudolol) had such a personality and as well, as far as I can see, Muhammad Ali. With a higher IQ (or maybe just different mindset) they could have been major philosophers, „serious“ artists or great political activists (like Martin Luther King who was, so to say, an older brother of Muhammad Ali), within their domain they incorporated such qualities and were (mirror images of) universal man. It happens when a genuine talent (or intelligence) is amplified by an extreme, idiosyncratic, „schizotypal“ agility and versatility which made Ali able to knock out his opponents as well as pretentious interview partners with astonishing facility and unforseeable moves. He was idealistic but not fanatic, hard-nosed but amicable, autonomous, fearless, and spiritual. I remember someone said that anyone who had a conversation with Ali felt greatly touched and uplifted, and that is the surest of all the different signs of genius. Genius spiritualises everything, says Dali, and as Ali is now detached from body and sickness he has undergone the final transformation into a pure spirit, guarding and guiding us from above, from the elements, forever.