Heidegger habe ich meistens für ein wenig unbeholfen gehalten und für leicht unwichtig; von wegen, da habe man hauptsächlich Trivialitäten u. dergl. Aber wenn ich versuche, Antonioni nachzuvollziehen, glaube ich zu erkennen: In den Filmen von Antonioni geht es um die Ausleuchtung des In-der-Welt-seins, um einen durchaus Heideggerschen Gestus! Es ist gut, wenn man auf was Neues draufkommt! Bei mir geht es, wenn ich mir das recht überlege, ja auch um die Ausleuchtung des In-der-Welt-seins: Also kann ich, anzunehmenderweise, doch recht gut mit Heidegger ins Einvernehmen kommen! Und man kann Heidegger vielleicht das eine und andere vorwerfen, und man kann von mir aus auch mir vieles vorwerfen, aber nicht, dass ich seinsvergessen sei! So verstehe ich auch nicht ganz, warum Heidegger ständig Probleme mit der Eigentlichkeit und der Authentizität hat, denn ich bin ja ganz und gar eigentlich und authentisch, und wenn man seinsbewusst ist, ist man ja ganz eigentlich und authentisch. Meine Philosophie ist: man soll sich selber so ganz wie möglich vergessen, um so ganz als möglich im Sein aufzugehen. Das Sein ist weder besser noch schlechter und weder gescheiter noch dümmer als das Ich, aber das so ganz wie möglich im Sein aufgegangene Ich, und das so ganz als möglich im Selbst aktualisierte Sein: dieses Arrangement, dieses Dispositiv, ermöglicht die Herrschaft über das Geviert. Wenn man Herrschaft über das Geviert hat, ist man ganz schön eigentlich und authentisch, bzw. man ist sogar mehr als das Geviert, eine höhere Seinskategorie. Im Ich allein ist diese Lösung klarerweise ganz und gar nicht zu finden, im „Ich selbst“ sein wollen liegt letztendlich keine Eigentlichkeit und keine Authentizität ich will auch nicht ich selbst sein, es ergeht glücklicherweise kein existenzialistischer Gewissensruf an mich, dass ich „ich selbst“ sein solle. Ich will eher immer nur weg von mir, und meinen Geist und meine Seele erweitern. Ich gehe in der und mit der Fremdheit auf; und in sich selbst und gleichzeitig in der Fremdheit aufgehen, heißt eben: im Sein aufgehen. Wenn man das perfektioniert, ist der ständige, hektische Möglichkeits- und Entwurfscharakter der individuellen menschlichen Existenz überwunden, das Werden ist gleichzeitig das Sein, der Zustand des „Noch-nicht“ liegt für mich längst in der Vergangenheit, ist verwunden (indem er einen anderen Qualitätszustand eingenommen hat). Heidegger empfindet das Dasein bzw. die Umwelt als unheimlich und fremd, er ist besorgt über die menschliche Schuld und er hat Angst. Ich empfinde das Sein als nicht sonderlich unheimlich und nicht sonderlich fremd, genauer gesagt, ist mir das Unheimliche und das Fremde durchaus willkommen, ich nehme es gerne in mich auf. Ich nehme auch gerne die Schuld und die Erbschuld in mir auf. Die Erbschuld bedeutet: der Mensch begründet sich einerseits selbst, er wird aber auch vom Sein begründet, und steht daher in der Schuld des Seins; vor allem, wenn er durch sein Handeln das Sein verändert. Indem man aber eben selbst Ich und Um- und Mitwelt ist, bzw. dazu wird, indem man das Fremde in sich aufnimmt, das Eigene und das Fremde gleichzeitig ist, so überwindet man die Schuld, so überwindet man die Zeitlichkeit, so überwindet man das Sein zum Tode (und man erlangt eben Herrschaft über das Geviert). (Heidegger und der Zen-Buddhismus haben sich berührt und) wenn man das Koan verstanden und die Paradoxien und Aporien der Existenz verdaut hat, also im Satori, ist man jenseits von Leben und Tod und ist ewig. Bei Heidegger hingegen ist ein mächtiges Existenzial die Angst; Heidegger hat Angst, daher auch Angst vor den Juden, vor der Technik, vor der Welt außerhalb des Schwarzwaldes, weswegen er sich in den Nationalsozialismus flüchtet, nicht diskutiert, vor der Wissenschaft Angst hat etc. Ich kann nun nicht sagen, dass ich eine großartige Angst hätte. Mein Existenzial ist es, dass ich einfach nur da bin und das Sein studiere. Es ist einfach nur mein Wesen, in die Existenz einzudringen und intellektuelle Probleme zu bearbeiten, das ist meine Existenz, meine Jemeinigkeit. Das mit der Sorge kenne ich, denn ich bin um alles, also um das Sein, höchst besorgt: aber das ist gut so. R. meinte einmal, was ich anzustreben scheine, scheint (vor lauter Sorge um das Sein) eine Art „kosmisches Verantwortungsbewusstsein“ zu sein. Schuld und Verantwortung stehen sich gegenüber und kosmische Schuld wird durch kosmisches Vetantwortungsbewusstsein ausgeglichen, und so bin auch ich – wegen des kosmischen Verantwortungsbewusstseins – ausgeglichen und daher eigentlich und authentisch, und real besinnlich. Heidegger hatte ein solches Verantwortungsbewusstsein – trotz allem Gerede vom Menschen als Hüter des Seins – eventuell nicht ganz (und dass er niemals vom „kosmischen Verantwortungsbewusstsein“ gesprochen hat, bedeutet ja eben, dass er´s nicht kannte); es gibt keine Moralphilosophie bei ihm und auch keinen Versuch danach und überhaupt ist seine ganze Besinnlichkeit ziemlich egozentrisch. (Es ist zwar unter anderem auch sympathisch, wenn Heidegger nicht diskutieren will, und sich nicht in das Gerede der Zeit einmischen will, aber nicht, wenn das seiner Philosophie inhärent ist, seine Philosophie eine ist, die nicht verhandelt und nicht diskutiert, daher wissenschaftsfeindlich und eventuell undemokratisch ist, vor lauter Besinnlichkeit eine Grube gräbt, aber keine Bezüge herstellt. Weil Heidegger keine Moralphilosophie hat, begreift er den wahren Charakter des Seins auch nicht (bzw. umgekehrt): Denn das Sein ist eine moralische Sache, und das In-der-Welt-sein eine moralische Angelegenheit, was (von Grunde auf) Ethisches. Heidegger begreift sich als in der Nachfolge von Kant, aber er bleibt hinter Kant zurück, indem er als Monist in einem vulgären, phänomenalen, zeitlichen Seinsverständnis verhaftet bleibt; Kant hingegen, als Dualist, neben der phänomenalen Welt, das Reich der Sittlichkeit und des Noumenalen als eigenständige, und der phänomenalen und zeitlichen Welt gegenüber transzendente Sphäre anerkennt. Heidegger sieht dieses Reich der Sittlichkeit nicht, und damit auch die Eigentlichkeit nicht, und damit auch die Ewigkeit nicht, und damit auch den wahren Charakter der Seinsvergessenheit nicht. Ich bin, wenn man so will, wiederum Monist, da das In-der-Welt-sein für mich so zutiefst von ethischen Erwägungen durchzogen ist, dass man sagen kann, dass Ethik im Sein real existiert und die noumenale Sphäre der Sittlichkeit ganz real ist. Wenn man in dieser Sphäre sein Haus des Seins errichtet, ist man eigentlich und der Zeitlichkeit und dem Sein-zum-Tode nicht mehr verfallen.) Die Schwierigkeiten, die man haben mag, Heidegger zu verstehen und nachvollziehen zu können, mögen auch darin liegen, dass Besinnlichkeit etwas Unterbestimmtes und Subjektives ist, und man, in der Besinnlichkeit gefangen, nie weiß, wie besinnlich man eigentlich ist: ob man immer erst am Anfang steht oder schon an jedem möglichen Ende. Ich verstehe das mit der Besinnlichkeit zwar, aber mein Gestus ist es, dass man einfach durch alles hindurch soll. Ich sehe mir etwas an, einen chinesischen Film oder aber die Philosophie Heideggers, ich sehe mir Gut und Böse an, und muss jeweils hindurch. Das geschieht durch den beiderseits penetrativen wie meditativen Blick. Der beiderseits penetrative wie meditative Blick bohrt sich durch seinen Gegenstand durch und bleibt gleichhzeitig, respektvoll und gelassen, davor und beschädigt nichts: er bewahrt. Wisse, das ist mein Gestus, der jemeinige. Ich möchte alles bewahren, alles ist, gewissermaßen, heilig, so bin ich Hüter des Seins. Hüter des Seins wird man, wenn man das Sein transzendiert, und auch wenn man die Besinnlichkeit transzendiert. Reine Besinnlichkeit finde ich unterkomplex, und sie wird dem Sein nicht ganz gerecht. Ja, ich bin ganz allein, und auf meine Besinnlichkeit zurückgeworfen, wenn ich nicht in der (zumindest heutzutage aufregend schimmernden) Vielfältigkeit des Man untergehen will, aber ich habe die Existenz ja bei mir, da ich in-der-Welt-bin. Schwester, ich brauche nur aufzublicken und sehe vor meinem geistigen Auge ein virtuelles Gebäude, von virtuellen Verstrebungen, mit einem leicht ovalen Dach drauf, eine Art Bahnhofshalle, seine Linien sind offen und verlaufen sich weiter gegen den Horizont ins Unbestimmte (was aber nichts ausmacht, denn man ist einstweilen ja noch nicht dort): das ist die Philosophie, das ist das Haus des Seins, das ist das In-der-Welt-sein an sich. Ich stehe zwar, eventuell, nicht ganz drinnen, sondern draußen, in einer undefinierten weißen Leere, aber direkt vor mir bzw. in diesem Moment bereits bei mir beginnt schon diese Behausung, in der man ist und nicht ist, die vor einem liegt, in der man immer ankommt, am Ausgangspunkt steht – und das ist gut so, wie sollte es auch je anders sein? Vollends im Sein und in der Behausung gleichermaßen kann man niemals stehen; wie Sloterdijk anmerkt, ist der Mensch kein All-Sammler, der vollständig im Sein aufgehen kann, aber so vollständig als möglich geht man auf eben an jener Schwelle. Ich bin im Sein und habe die Zeit und die Zeitlichkeit überwunden, ich blicke auf und sehe vor mir eine abstrakte Bahnhofshalle, ovales Dach, die Ewigkeit…. Die Ewigkeit ist die Berechenbarkeit des Kosmos. Indem mein Leben/meine Existenz/Jemeinigkeit darin besteht, den Kosmos ständig neu zu berechnen, lebe ich jenseits der Zeitlichkeit in der Ewigkeit, und die Zeitlichkeit ist für mich insofern nur noch ein Problem, da sich innerhalb ihrer die Entfaltung des Kosmos/des Seins vollzieht, die berechnet und evaluiert werden muss. Heidegger selbst hatte zwar was gegen das „berechnende“ Denken der Moderne, aber „berechnen“ im vulgären Sinne bezieht sich auf das Ins-Verhältnis-setzen von Quantitäten, während der Philosoph Qualitäten berechnet, austariert, abwägt. Die Ausdeutung des Seins und des In-der-Welt-seins ist nichts anderes als das Berechnen der Seinsqualitäten. Die Ereignisse in Sein und Zeit mögen mächtig sein, aber sie sind auch dumm, daher beschränkt relevant. Wenn man in der Berechnung von Sein und Zeit lebt, existiert man dann tatsächlich und eigentlich. Die Existenz wird dadurch tatsächlich zur einzigen, eigentlichen Kategorie. Und als solche erfahren. Problem gelöst. Wenn Heidegger meint, nur ein Gott kann uns noch retten, so wird das schon stimmen, denn ich bin ja so was wie ein Gott, zumindest, und vor allem, in dessen Erscheinungsform des Heiligen Geistes: denn mein Geist ist der Heilige Geist. Ich habe extreme Anstrengungen unternommen, um das Menschliche hinter mir zu lassen, und das Menschliche zugleich extrem zu bewahren. Ich finde, das ist mir bislang ganz gut gelungen; damit es mir auch weiterhin so gut gelingt, will ich mich, nachdem ich mit Nietzsche fertig geworden sein bin, genauer mit Heidegger beschäftigen. Metal! Wie nun wirklich ein jeder weiß, kommt meine Philosophie aus der Auseinandersetzung mit dem Heavy Metal. Der Heavy Metal ist hohe Präsenz und Identität, und er ist surrealistische Übertreibung: er ist das Fremde, das Seltsame, das Andere, das es, gemäß meiner Philosophie, in sich aufzunehmen gilt. Damit erreicht man dann die Ganzheit, die Authentizität etc. und man geht im Sein auf. Heidegger hatte das Pech, dass es zu seiner Zeit noch keinen Heavy Metal gab, und so wanderte er, teilweise, auf Holzwegen, und außerhalb der Erlösung. Allerdings weiß ich auch nicht, ob er, wenn es den Heavy Metal zu seiner Zeit gegeben hätte, er ihn auch verstanden hätte. Heidegger ist somit ein Beispiel, dass auch Leute, die den Heavy Metal nicht kennen, und wohl auch nicht verstehen, trotzdem etwas zusammenbringen können und wichtige Vorarbeiten zur absoluten Erkenntnis liefern können, so unglaublich das klingen mag. Ich will mich daher genauer mit Heidegger beschäftigen. Das ist, einstweilen, die Geschichte von Heidegger und mir. Dann ist da noch der Idiot mit dem Windrad. Der erscheint auch, aber nur kurz. Schon ist er wieder weg.
Archiv für den Monat: April 2020
Kritik der Kritik der schwarzen Vernunft
Wittgenstein meint angesichts seines Tractatus: Das wichtige sei wohl weniger das, was drinnensteht, sondern das, was nicht drinnenstehe. Bei der Kritik der schwarzen Vernunft von Achille Mbembe könnte man auf so einen Gedanken auch kommen. Von schwarzer Vernunft erfährt man dort eigentlich nichts, nur dass sie (bzw. die Arbeitskraft der Schwarzen) ausgebeutet und unterdrückt ist/wurde. Über den äthiopischen Philosophen Zera Yacob (1599 – 1692), der vieles von der europäischen Aufklärung, von Kant, von Descartes, von Hume vorweggenommen hat, der aber kaum bekannt ist, hätte ich gerne mehr erfahren – ein großer Stolz und ein wahrhafter Triumphpokal müsste er sein für die schwarze Vernunft – aber es steht da nichts über ihn. Die Kritik der schwarzen Vernunft konzentriert sich viel eher darauf, wie „der Neger“ bzw. „der Negersklave“ von außen (bzw. von den Europäern) „gemacht“ wurde und über vereinfachende Stereotypen fortwährend reproduziert wurde/wird, die in ihrer Simplizität höhnisch und selbstsicher dekonstruiert werden, von wegen: So einfach sei die schwarze Vernunft ja gar, wie die Weißen das gerne glauben machen wollen! Es gäbe da ja noch viel mehr Facetten u. dergl., bis hin zu der Behauptung, dass „Afrika“ gar nicht existiere (sondern „gemacht“ wurde). Das sind freilich Dinge, die man überall findet, wenn man nur genauer hinsieht (und „Europa“ existiert, in seiner Vielfältigkeit, ja auch nicht, sondern wird von imperialen, unverständigen, vereinnahmenden und folgerichtig vereinfachenden Mächten, die freilich in dessen Zentrum sitzen, künstlich zusammengehalten lol). „Afrika“ sagen heißt stets – beliebige – Figuren und Legenden über einer Leere zu errichten“ und „Spricht man das Wort „Afrika“ aus, so unterstellt man in der Tat stets einen grundlegenden Verzicht auf Verantwortung“ und „Das Konzept der Schuld wird hier eliminiert“ (S. 105). Damit sind die Weißen gemeint bzw. überhaupt alles außerhalb von Afrika, aber ein verantwortungsvoller Diskurs und eine verantwortungsvolle schwarze Vernunft sollte doch auch berücksichtigen, dass die Länder Afrikas im Verzichten auf Verantwortung und im Abwälzen von Schuld auf andere selber ziemlich gut sind, im Zusammenhang mit ihrem Klientilismus, ihrer Big Man und The Winner Takes It All Herrschaftsprinzipien, ihrem Fatalismus, ihrem Analphabetismus, ihrer Irrationalität und ihrem Patriarchat (nicht nur bei den schnell beleidigten Feministinnen sondern auch dem einen und der anderen, ja dem Weltgeist insgesamt, muss es im Übrigen einen langen, schrillen Schrei provozieren, dass in der gesamten Kritik der schwarzen Vernunft fast nie von NegerINNEN gesprochen wird, sondern der Negersklave ziemlich eindeutig männlich bleibt). Man erfährt, dass die Verfassung Haitis (dessen Unabhängigkeit durch einen Sklavenaufstand hervorgegangen ist) von 1805 weit radikaler und demokratischer als die der Vereinigten Staaten von Amerika war, aber (zumindest eben nicht im Buch) nicht, dass die Vereinigten Staaten das (erfolg)reichste Land der westlichen Hemisphäre ist, während Haiti dort das Shithole Country Nr. 1 stellt. Erinnere ich mich an die eine Afroamerikanerin, die Gott dafür dankt, dass ihre Vorfahren als Sklaven verschleppt wurden, so dass sie jetzt in den Vereinigten Staaten von Amerika leben kann und nicht in denen von Afrika leben muss. Über die Gräuel und die Foltermethoden, die von den Franzosen gegenüber der algerischen Unabhängigkeitsbewegung angewendet wurden, ist die Rede, aber eine Beleuchtung des unabhängigen Algerien als exemplarisches Beispiel für einen postkolonialen Rentiers- und Klientelstaat, wo sich kleine, manchmal rivalisierende oder sich brutal bekriegende Gruppen die Macht teilen und die Pfründe an sich reißen, hätte mich (insofern es gerade zu Algerien diesbezüglich wenig Literatur gibt), auch interessiert. Der Sklavenhandel und der Kolonalismus waren großes Unrecht und entsetzlich und eine traumatische Erfahrung für Afrika. Die Sklaverei und der Sklavenhandel hat allerdings (in Afrika und sonstwo) eine lange Tradition: (das unabhängig gebliebene) Äthiopien hat die Sklaverei erst 1902 abgeschafft, Marokko 1922 und Mauretanien erst 1981 (und erst 2007 unter Strafe gestellt). Nicht erwähnt wird in der Kritik der schwarzen Vernunft, dass auch die Orientalen in großer Zahl und über Jahrhunderte hinweg Sklavenhandel mit AfrikanerInnen betrieben haben, nur halt dass die unter dem Alpdruck ihrer archaischen Religiosität stehenden und das auch noch gut findenden Moslems nicht erfolgreich darin waren, diese Sklavenarbeit so zu organisieren, dass sie selber zur weltbeherrschenden Macht aufsteigen konnten (wofür diese ja auch ganz gerne mal den Westen verantwortlich machen). Während der Kolonialherrschaft gab es wenigstes keine Kriege und gewalttätige Konflikte in Afrika. Insgesamt kann auch festgestellt werden, dass der Einfluss des Westens auf Demokratie und Menschenrechte – auch in ehemaligen Kolonien – häufiger positiv als negativ gewesen ist (vgl. dazu Ruud Koopmans: Das verfallene Haus des Islam, München 2020 S. 73-80). Vor Jahren habe ich einmal ein Interview mit einem schwarzen Ökonom bei der Weltbank (wenn ich mich recht erinnere) gelesen, der sich darüber ausgelassen hat, dass die gerne hochgehaltene Solidarität unter den schwarzen Brüdern und Schwester die chimärenhafteste Solidarität in der Welt sei, und nirgendwo der Egoismus und die Idiotie ausgeprägter seien als in Afrika. Die Kritik der schwarzen Vernunft fordert Restitution und Reparation, „Wiedergutmachung und Entschädigung im ökonomischen Sinne“, aber da ist Afrika als Milliardengrab für Entwicklungshilfe, weil die Gelder immer wieder in erster Linie gestohlen wurden (freilich von den Westmächten auch so, also im Sinne von Korruption, verteilt wurden, um sich afrikanische Potentaten im Kalten Krieg warm zu halten). Mbembe redet zwar nicht von den „schwarzen Brüdern und Schwestern“ (von den Schwestern zumindest redet er eben praktisch gar nicht), aber die Schwarzen reden gerne davon, dass sie schwarze Brüder (und Schwestern?) seien: Als Kontrastprogramm in der Realität hat man dazu aber einen haarsträubenden Mangel an Kooperation zwischen afrikanischen Staaten, auch und vor allem im Fall von humanitären Katastrophen, eine Gleichgültigkeit gegenüber dem Leid der eigenen Brüder und Schwestern, die von Seiten des Westens oder der „internationalen Gemeinschaft“ kaum mehr übertroffen werden kann, als Kontrastprogramm hat man da auch z.B. die Ineffizienz der Afrikanischen Union, deren Hauptsitz in Äthiopien – trotzdem Afrika eigentlich ein sehr reicher Kontinent ist und viele afrikanische Potentaten allein auf Milliardenvermögen sitzen – vor ein paar Jahren erst von den Chinesen gestiftet und ausgestattet worden ist, dessen Finanzierung die Afrikanische Union also nicht sich selbst sondern den Chinesen überlassen hat (mit der Konsequenz, dass der Hauptsitz der Afrikanischen Union folgerichtig jahrelang bequem vom chinesischen Geheimdienst ausspioniert werden konnte und wurde). Mbembe spricht sie zwar an, die Viktimisierungshaltung, deren Möglichkeit diversen Befreiungsideologien innewohnt, sprich, dass man die eigene Gruppe, die reales Unrecht erlitten hat, bzw. sich selbst ausschließlich als Opfer sieht, das dabei auf Wiedergutmachung drängt (die, inhärent, mit blutrünstigen Rachephantasien oftmals einhergeht), er räumt ein, dass eine solche Haltung neurotisch, negativ und zirkulär ist und auf Ressentiment beruht (S. 169f.), allerdings kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Kritik der schwarzen Vernunft selbst nicht so ganz verschieden davon ist. Ganz am Schluss von der Kritik der schwarzen Vernunft (S. 332) wird der Hoffnung Ausdruck verliehen auf eine „Welt, die befreit ist von der Last der Rasse und des Ressentiments und des Wunschs nach Rache, die jeder Rassismus auslöst“. Dort, am Ende eines Buches, wo gemeinhin etwas Schwülstiges, Belebendes, Hoffnungsvolles und selig Schwebendes steht, steht bei Mbembe also was von Rache. Das ist ein wenig disharmonisch. – Harmonie wird erreicht, wenn Gegensätze aufgearbeitet und versöhnt werden. Hat mal jemand gesagt, geistige Überlegenheit bestünde darin, dass man zwei sich widersprechende Gedanken gleichzeitig denken könne. Irgendwann muss man Identität finden, man muss Heimat finden, sonst wird man krank; das Bedürfnis danach und die Kämpfe, die man auszufechten hat, um Identität zu erlangen und Heimat, sind keineswegs trivial, vor allem nicht, wenn man Neger ist. Angesichts der Schwierigkeiten, die damit verbunden sind, müssen die, die nicht involviert sind, teilweise auch zurücktreten. Klar. Heimat und Identität kann man auch in der Neurose und der Rache finden – und angesichts der Trägheit der Welt ist es wohl auch gut, wenn über Neurosen und Rachegelüste Kräfte des Guten und des Ausgleichs, der Restitution und der Reparation mobilisiert werden – aber zumindest ich würde davon abraten. Meine kleine Philosophie und Lebensweisheit bestehe darin, dass man nicht nur versuchen solle, zwei (scheinbar) sich widersprechende Gedanken gleichzeitig zu denken und anzuerkennen, sondern mindestens fünf! Tatsächlich widersprechende Gedanken gibt es so auch nicht unbedingt, denn die Welt ist nicht tatsächlich widersprüchlich; im Rahmen bestimmter Ideologien und Denkmuster kann schnell etwas in Widerspruch zueinander geraten, aufgrund der verengten Perspektive. Man soll also versuchen, so viele Gedanken wie nur möglich gleichzeitig zu denken und anzuerkennen! Dann erscheint, nach vielen Jahren, endlich das Feld der Widerspruchsfreiheit und das totale Reich des Geistes und der Erlebnisfähigkeit: die Weiße Hütte (White Lodge), wo die Inhalte der Welt bestenfalls nur mehr als mögliche Erscheinungen in einem ubiquitären weißen Licht erscheinen und innerhalb dieses Lichts einfach handhabbar sind; in der alle Fäden der Welt zusammenlaufen und von der alle Fäden wiederum ausgehen. Um das Licht der Weißen Hütte zu sehen, muss man seinen Blick wiederum senken, in die Nacht und in die Finsternis der Welt, in das unten liegende Becken der Finsternis: denn die Welt ist zum größeren Teil Nacht und Finsternis und Unbekanntes. In dieser Nacht muss man fortwährend Verbindungen herstellen zwischen Bekanntem und Unbekanntem, so wirft man Licht in die Welt, und in sich selbst. „Licht in das eine und andere Gehirn zu werfen“, sei das Ziel seiner Philosophie, schreibt Wittgenstein im Vorwort zu den Philosophischen Untersuchungen, und das ist auch das Ziel der (schwarzen oder sonst jeglichen) Vernunft. Auch Probleme hinsichtlich Heimat und Identität werden dann Probleme, die man unter sich hat.
Jetzt habe ich einige Sachen gesagt, ohne dass ich sie übrigens so gern gesagt habe. Aber eine Kritik der schwarzen Vernunft kann eben eine Kritik der Kritik der schwarzen Vernunft nach sich ziehen, sollte das sogar, so entsteht die Möglichkeit für einen perfekt geschlossenen Kreis. Und ich darf all diese Sachen ja sagen, entgegen der arroganten oder bequemlichen Attitüde, dass man als Außenstehender nicht über eine andere Gruppe urteilen dürfe, denn ich bin ja selbst ein großer Neger. Ich bin kein Philosophieprofessor wie Achille Mbembe, sondern Philosoph, und damit ein großer Neger. Hinter mir stehen keine Universitäten und auch kein Suhrkamp-Verlag. So einen wie mich wollen die da nicht. Mich werden die nur ausbeuten und kolonialisieren wollen, nachdem sie mich unter die Erde gebracht habe, denn ich bin ein echter Philosoph und damit ein schwarzer, tiefschwarzer Neger. Ein tiefschwarzer Neger bin ich! So tiefschwarz wie die Mädchen in La Defense, die eine meiner besten Begegnungen im letzten Jahr waren. Eine Gruppe von tiefschwarzen Mädchen in tiefschwarzen Martens in tiefroten Hosen und schwarzer Armeekleidung, die im menschenarmen La Defense am verregneten Samstagvormittag ihre Tanzübungen gemacht und ihre Choreographien einstudiert haben. Meinen Künstlerfreund Bernhard habe ich letzten Oktober in Paris besucht, weil er für dort ein Stipendium bekommen hat. Zu einer Veranstaltung rund um die Neuerscheinung eines Buches von Francois Laruelle bin ich gegangen, an jenem Samstagvormittag, um bei dieser Gelegenheit Francois Laruelle kennenzulernen, was ich oberflächlich auch getan habe. In einem Kellerseminarraum neben dem Centre Pompidou. Etwa ein Dutzend Leute war dort. Da die dreistündige Veranstaltung auf Französisch war und ich das nicht ausreichend verstehe, bin ich stattdessen nach La Defense um erst gegen Ende des Seminars wiederzukommen. Ein grauer, vernieselter Samstagvormittag also, an dem ich diesen großartigen, am Wochenende eher ausgestorbenen Stadteil dann zum ersten Mal gesehen und erlebt habe, vereinzelt Menschengrüppchen als karger Kontrast zu den unermesslichen, in erhabenen Formen aufschießenden Beherbergungskapazitäten – da, da weit vorne geht wieder einer, und da drüben telefoniert eine Frau, inmitten dieser Landschaft stummer, erhabener, statisch-dynamischer architektonischer Präsenz. Ein meditativer Ort, speziell an diesem jenen vernieselten Samstagvormittag. Ich glaube, ich habe Glück gehabt. Ich habe wohl exakt die richtige Zeit erwischt, um am richtigen Ort zu sein. Ich glaube, um zu einer so exakt richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, dafür stehen die Chancen eine Million zu eins. An einem Nebenweg haben einige schwarze Mädchen Tanzübungen gemacht und wohl die spiegelnde Fassade eines der riesigen Gebäude genutzt um eine Choreographie einzustudieren. Sie waren schwarz wie die Nacht und hatten die appetitlichste Kleidung der Welt, schwarze Martens, tiefrote Hosen, schwarze Lederjacken, teilweise militärähnliche Kleidung – in hundert Millionen Fällen trifft man vielleicht einmal auf etwas derartig Unerwartetes! Sie waren grenzenlos schön und sie waren so schwarz, dass sie einen Stich ins Tiefbläuliche hatten. Was für ein Negerstamm ist das, der schwärzer ist als die Nacht, so dass er einen Stich ins Tiefblaue hat? Der Abgrund des Tiefsinns und des tiefsinnigen ästhetisch-philosophischen Eintauchens in die Welt kann nicht anders sein, und wenn ich die neunte Sinfonie von Mahler höre, dann taucht in diesem Schwarz auch ein Blau auf, das schließlich zu Gold wird. Was für eine ungeheure Begegnung, was für ein unerhörtes Erlebnis, die tiefschwarzen Mädchen von La Defense! Eigentlich habe ich diese abgerissene und (absichtlich) schlecht geschriebene Kritik der Kritik der schwarzen Vernunft primär deswegen aufgesetzt, weil die Mädchen von La Defense in meinen Aufzeichnungen unbedingt erwähnt werden müssen, als Epiphanie und als wichtige ästhetische Begegnung und auch als implizite Anleitung, wie ästhetische Begegnungen möglich sein können. Vielleicht ist diese abgerissene und schlecht geschriebene Form auch die optimale Form für eine Kritik der Kritik der schwarzen Vernunft, insofern sie ihre Absolutheit dadurch reduziert, aber ich will irgendwann noch einmal breiter und genauer auf all das eingehen. Und ich will eine so hochaufschießende moralische Instanz sein, dass Rassismus und Rache wegen Rassismus gleichermaßen nicht so einfach da durchkommen! Um die Ecke hat noch ein anderes, gemischtrassiges Grüppchen von französischen Teenagers eine Choreographie geübt, aber die pechschwarzen Mädchen waren einfach viel besser. Sie haben, wie ich später extra herausgefunden habe, zu einem Lied („Icy“) einer K-Pop Girlband („Itzy“) getanzt, in dem es darum geht, wie man als halbwüchsiges Mädchen auf coole und freche Weise selbstständig und emanzipiert ist, bevor sich, anzunehmenderweise, der Alpdruck des gesellschaftlichen Konformismus auf sie legt, und sie sich dem dann auch, anzunehmenderweise, freudig ergeben. Ich finde es sehr schlecht, dass ich nicht gewusst habe, wie ich mit diesen Mädchen ins Gespräch hätte kommen können und sie jetzt wohl für alle Zeit für mich verloren sind und ich nie mehr weiß was aus ihnen geworden sein wird, ich finde es sehr gut, dass ich sie in dieser Konstellation aber überhaupt gesehen habe. Eine unerhörte ästhetische Epiphanie, wahrscheinlich nicht nur auf das letzte Jahr bezogen, sondern überhaupt in meinem ganzen Leben! Aber ich kann ja auch ohne weiteres wieder weiterziehen, da es mein Geist und meine Seele ist, die die ästhetische Epiphanie ist und es mein sehr spezifischer Geist und meine sehr spezifische Seele ist, mit der ich ästhetische Epiphanien dauernd irgendwo wahrnehme, mal besser, mal schlechter, meistens halt nicht so gute wie die kleinen schwarzen Tänzerinnen an jenem Regenvormittag am Samstag in Paris in La Defense. Es war so ein halbes Dutzend schwarzer Mädchen in La Defense, und es war so ein Dutzend Leute bei der Diskussion zum neuen Buch von Francois Laruelle, zu der ich dann wieder zurück bin. Francois Laruelle ist, in den Worten von Gilles Deleuze, der unbekannteste bedeutende Philosoph Frankreichs. Ich habe just vorher was von ihm gelesen, ein weniges, was von ihm übersetzt vorliegt, und habe seine Interdependenzthese zwischen Epistemologie und Ontologie sehr gut gefunden, währenddem ich an meinen Reflexionen zu Schopenhauer beschäftigt war. In aller Eile wollte ich einen Kontakt zu ihm herstellen, was mir dann auch oberflächlich gelungen ist, nach dem Ende der Veranstaltung, und nachdem ich in La Defense die bildhübschen tiefschwarzen Mädchen erlebt habe, die so schwarz waren, dass ihre Schwärze einen Stich ins Bläuliche hatte.
What happens when you put African philosophies at the centre of learning
Prelude to a Note About Sartre
As it appears, the 19th century philosophers have been more powerful and titan-like and dominating over the world than the 20th century philosophers, and the 20th century philosophers more significant and controlling over at least parts of the world than seem to be philosophers of the contemporary; has the world become more complicated or have intellectuals become more stupid, that seems a tricky question, that is confusing; I say, we need to regain dominance over the world again, the world may be complicated but is also not very intelligent and therefore not so difficult to conquer, if we are intellectually in tune with the world, which is, of course, largely absent among people and among philosophers; if we amalgamate Eastern (pre- and meta-) philosophy and Western philosophy, analyse and deduce out of and along the pathless path of Tao and introspection into Tao, delimit and mark off this path via the paradoxical logic of the koan, we shall gain dominance over the four cardial directions, the four points of the compass, again. Philosophy should refrain from meddling all to much into the affairs of the world, else, in an environment of „contemporary discourse“, philosophy will degenerate and lose its power over the world, this is what you are having today and this is a battle philosophy cannot truly win. Philosophy and the world are, to some degree, heterogenous realms. In reality, philosophy is more important and more dominant than the world. In a spirit of humility, Deleuze says that philosophy is not a true power; as it is not a true power, it cannot truly confront power, it would need to wage a guerilla against the powers in the world. I think this is a bit weak. I see philosophy as a some kind of grid that humbly, but also evenly and unaffectedly reaches deep and forever into space; from the earth below comes some turmoil and bedlam, activity, yet due to its curvature the body of the earth eclipses into the night, I reiterate: much unlike to the solid structure that is philosophy that humbly and in an upright way reaches into the universe and into space (whereas, I reiterate, the body of the earth eclipses into the night). Forever, the tentacles and protuberances of the earth will reach and hit the structural grid of philosophy that ranges and resides above the earth, that is how philosophy works and how it is processed, via such tangential amalgamations, but will not destroy it or tear it down. Earth has become so complicated that it cannot be subjugated to a philosophical system anymore, that is true; therefore the philosophy that will dominate over the world, at present and in the future, will not be a philosophical system but an awareness and consciousness over philosophical and real-world systems. From Socrates onward, philosophy has been established by the meta-philosophers, and 21st century philosophy will be established by the meta-philosophers as well. That is a semi-conscious message that is confusing, but the task of meta-philosophy, from Socrates onward, is to spread extreme confusion in order to, then, establish extreme clarity and contour, out of that which that cannot stand the test of confusion.

https://philosophynow.org/issues/53/Why_Sartre_Matters

Dale Carnegie and La Rochefoucauld
As a most appropriate literature for the period of the cornonavirus lockdown Dale Carnegie´s How to Win Friends and Influence People may come to mind. I have read it ten years ago or so, and now just read it again. Although written for another, and a positive purpose, together with the maximes of La Rochefoucauld it, inadvertently, is probably the bleakest and most uncanny literature around. It may serve as giving an answer to one of the most pressing questions in literature and in life in general: to the question about what is probably the most central motive behind man´s actions? As we know, there are many motives behind the actions of man, yet one would be curious to find out if there truly is a most central motive; and if that should be the case, what this central motive would be? Is it the desire to help starving children in Africa? Is it the desire to dive into an oceanic feeling of togetherness and connectedness between all man and all creatures and a transcendent experience of unity? Is it the obsessive desire to know what happens at the center of a black hole? – Not quite: according to both Dale Carnegie and Francois de La Rochefoucauld the human leitmotif is vanity. I.e. somthing that is unsophisticated, annoying and ridiculous. It is inherently neurotic and unelegant and a root cause for evil. It makes people (happily) fall prey to populists, demagogues, manipulative sociopaths and cult leaders. It is where the easy, transparent and crystal clear realm of philosophy ends and the dark and opaque and convoluted realm of psychology begins. It makes people unlogical and unreflected. As Carnegie notes, few people think logically. Most hold prejudices, are subjective, are led by opinionatedness, jealousy, suspiciousness, fear, envy and pride (as you can see, mostly negative qualities). People think unlogically not only because they are not good at thinking, but because of their egoism and their vanity that tries to convince themselves that they´re the bearers of truth. As far as I am concerned, qualities like vanity, jealousy, greed, hatred or hostility are alien to me, to a degree that I simply consider them as manifestations of a primitive psychology. I do not know how such things can arise in anyone and I cannot even communicate with such a psychology. I do not want to win their friendship and I do not want to influence it. If their pits should be bottomless, I will install an Apartheid regime against them. On p. 202 Dale Carnegie quotes La Rochefoucauld btw. Apart from that, How to Win Friends and Influence People is a book that greatly empowers the good in man and that everyone should have read. Dale Carnegie was a great humanist.

Happy ever after, although both the books of Dale Carnegie and Francois de La Rochefoucauld are very worthwhile reads, they are written for certain, and limited purposes, and as you reflect on them, you may find out that they are full of flaws, and every maxime of La Rochfoucauld can easily be disputed as well as it could be taken for granted. They are not fully to be taken seriously. I know this from myself (and, after all, making generalised statements upon the human realm is tricky per se). When I say something, it is also usually not to be taken completely seriously. The things I say are only to 93 percent meant to be serious, the rest is tongue-in-cheek and serves as leaving a room for doubt. If we assume that what is stated in the books of Dale Carnegie and Francois de La Rochefoucauld is only to 93 percent true, than the subjective overall conclusion about the true nature of man being his vanity is only to 93 percent true, reducing the truth of the original statements even further. That is sloppy maths, i.e. also not 100 percent true, etc. If we perform progressively such – sloppy as well as generous, yet, due to the flexibilty and influencability of man, justified – operations on the original assumption of vanity as the leitmotif of man, we can progressively diminish it and reduce it to a healthy degree inaswhich vanity would be reduced probably only to the degree of serving a legitimate purpose i.e. as a legitimate psychological self defense, and so could overcome endless seemigly unnecessary hardenings and conflicts between men as well as reaching a higher level of individual psychological gratification that is brought about by self-transparency, a lofty world could pop up and we could happily live ever after. The End.