„Das höchste Gefühl von Macht und Sicherheit kommt in dem zum Ausdruck, was großen Stil hat. Die Macht, die keinen Beweis mehr nötig hat; die es verschmäht, zu gefallen; die schwer antwortet; die keinen Zeugen um sich fühlt; die ohne Bewusstsein davon lebt, dass es Widerspruch gegen sie gibt; die in sich ruht, fatalistisch, ein Gesetz unter Gesetzen: Das redet als großer Stil von sich.“
F. Nietzsche
Philip Hautmann Wer ein funktionierendes Hirn hat, hat sowieso immer Stil und muss das auch nicht über Schreibschulen u.dergl. erlernen bla bla (wie jeder weiß). Das letzte, wozu Stil kommen kann, der transzendente Stil, der Blick in den Chaosmos, er erfasst die Totalität und ist daher psychosenah, aber bei vollkommen klarem Verstand, es ist die Super Sanity, man hat das in hervorragendster Weise bei Büchner (Lenz), Lautréamont (Maldoror), Rimbaud (Leuchtende Bilder), an und für sich auch bei Shakespeare; und, ach, die absolute Beweglichkeit der Sprache auf diesem, letzten, Plateau!, ich habe es anderswo als die Decke bezeichnet der absoluten Empathie mit der Welt, lückenlos wahrgenommen; sagen wir, das Gefühle des Triumphs auf diesem unachtfechtbarsten aller Niveaus sich irgendwie verflüchtigen, wie alles andere irgendwie auch, die Persönlichkeit z.B., übrig bleibt eine Anordnung von virtuellen Schalen, die sich gegenseitig enthalten oder spiegeln, so ist das dann halt: die Übereinanderlagerung von allem und wenn man alles gleichzeitig sieht; der Mensch ist ausgeschaltet bzw. verliert sich in und transzendiert sich über die Übereinanderlagerungen seiner inneren Bezirke, so dass das Ich faktisch nicht mehr ganz existiert; der Stil setzt sich über die Explosionen in sich selbst und wird perfekt wie Sand (mikrogranular und gleichgültig gegenüber Interventionen von außen), das ethische Bewusstsein wird vollkommen; im Wesentlichen fühlt man sich so ein bisschen wie ein Geist – aber wie soll man sich anders fühlen, wenn man das Ziel erreicht und ganz Geist geworden ist? Was hat das mit dem Leben noch zu tun – nichts und alles, und die Bücher sind für alle und keinen. – Ich wiederhole mich, aber das verdient sich doch immer wieder gesagt zu werden und jedes Mal kommt ja auch irgendwas Neues dazu etc. und wie viele gibt es schon, die so was zu sagen vermögen? also ist das gut, dass es hier wieder gesagt wird; auf jeden Fall: Groß und Klein, Macht und Ohnmacht etc. verliert an Bedeutung, spiegeln sich ineinander wieder, im Auge Gottes, ein blauer Strahl schießt jetzt neben mir auf, ich liege auf der Straße, als Ohnmächtiger und bewege mich in allen möglichen Schemen etc. Die Gleichzeitigkeit von Virtualität und Aktualität. Irrationale Zahl. Das Hyperset.