Ich bestreite nicht, dass ich von Natur aus aufs höchste nach Ruhm begierig bin, bestreitet der alte Petrarca nicht, und geht mir damit auf den Arsch. Bin ein armes Mägdelein, hab in mein` Leben kaum was erlernt, doch mein Herz ist rein, und eins weiß ich: dass die Eitelkeit und die Selbstsucht alles versaut. Ruhm – mit Handschuhen fasse ich diese Münze an, mit Ekel trete ich sie unter mich … Wer will bezahlt sein? Die Käuflichen… sagt der alte Nietzsche, der auch weiß: Und niemand lügt so viel wie die Dichter! Der Dichterfürst, der Petrarca, posaunt auch noch hinaus: Das Verlangen nach Ruhm ist nicht nur den gewöhnlichen Menschen, sondern ganz besonders den gelehrten und herausragenden eingeboren. Votze, Titte, Pimmel, Arsch! Der Sinn von Kunst, von Wissenschaft, von Religion, von Philosophie, ergo: der Sinn vom Geist ist die Schaffung einer Epiphanie der Wahrheit, des Schönen, des Guten, der Ordnung. Und das kann nur über Entäußerung geschehen, nicht über dessen Gegenteil, die Ruhmsucht. Das ist das Einzige, was ich weiß; das ist das einzige, was ich im Leben mitbekomm` hab! Beim Petrarcalesen muss ich immer so komisch schaun. Was ist da der Sinn dahinter? Aber was kann ein alter Geck wie son Petrarca auch schon zu sagen haben, welche Sinnhaftigkeit soll die Ruhmsucht schon haben? Zuviel der Worte, zu wenig der Inhalt, und rektal gedrechselt wirken diese Dinger außerdem, so wie die Anal Staircase von Coil, wie soll man sich da raufmühen, ohne dass einem scheißschwindlig wird und man dauernd die Orientierung verliert? Was für eine dünne Scheiße, das:
Lebt noch, Apoll, das an Thessaliens Wogen
Dich einst entbrannt, dein seliges Verlangen,
Gedenkst du noch, ob Jahre schon vergangen,
Des blonden Haares, dem du einst gewogen,
So schütze dieser heiligen Zweige Bogen,
Die dich zuerst und mich darauf gefangen,
Vor Frost und Wettern, die am Himmel hangen,
So lang dein Antlitz trübe sich umzogen.
Bei deiner Hoffnung fleh ich, deinen Flammen,
Die aufrecht dich erhielten einst im Leiden,
O nimmt die böse Luft von unsern Matten!
Dann sehen voll Verwunderung wir zusammen
Sitzen im Gras die Herrin von uns beiden
Und selbst mit ihren Armen sich beschatten.
Sagen Sie das meinem Arsch! entgegnet darauf Angeklagter Pimmel zu Richterin Votze im Jahr 1374, in der Gerichtsverhandlung, in der er zum Tode verurteilt wird, weil er die Kokosnuss geklaut hat, und das aufplatzende Gelächter des zuschauenden Pöbels ist unendlich – das ist es, was die guten Leute hören wollen! Ja, scheiß einer die Wand an, ich kotz gleich halb Europa voll!
Den 29. März anno 2020
Addendum: HA, was für eine göttliche Fügung, dass ich bei der Suche nach Manni über FB nach etwas dazu passendem gerade AUF DAS DA stoße:

Gestern Abend, kurz vor dem Einschlafen, also zu dem Zeitpunkt, wo ich immer meine besten Ideen habe, schießt mir folgender Blitz durchs Hirn: Zwei matt glänzende schwarze metallene Quader, 5x5x2cm: Wenn die Katze sie frisst und sie wieder rausscheißt, wie soll das gehen, ohne dass sie sich dabei das Arschloch aufreißt? Ja, da raucht der Kopf, so eine schwere Denkaufgabe! Wenn mir die Lösung des Rätsels gelingt, wie soll das gehen, ohne dass mir vor Intensität das Arschloch explodiert? Wenn der B mich noch einmal, wie dauernd, einen Homo nennt, werde ich zu ihm sagen: Und du bist ein sehr schlechter Hetero! Yorick locuta, causa finita.
(Aus dem Buch vom seltsamen und unproduktiven Denken)
(Den Comic, wo das Murmeltier täglich grüßt mit den Worten: Ja scheiß einer die Wand an, das ist doch Manni, der alte Ficker! Mensch, grüß dich du alte Fickfotze! wenn Manni unten aufm Weg zur Arbeit bei ihm am Balkon vorbeikommt, und der sich dann frustriert denkt: Jeden Tag dasselbe…, habe ich leider nicht gefunden.)