Während auch die unsinnigsten und hingeworfensten Gedichte von Ernst Jandl ein unmittelbarer und starker Ausdruck von Geist sind, kommt in der Poesie der Mayröcker immer nur die Geistlosigkeit zum Vorschein. Das zwar in einem coolen Stil, der aber auch schnell satt macht und vor allem zu einer Masche wird; während bei Jandl niemals was zu einer Masche wird. Warum gibt es da draußen solche Probleme, authentischen Geist von simuliertem Geist zu unterscheiden beziehungsweise echte Gedanken von derivativen, und dieser Schlaf des Beurteilungsvermögens gebiert Monster; ich kann mich erinnern, wie einer im Feuilleton mal geschrieben hat, bei der Mayröcker würde sich die Poesie und der Gedankenstrom „wie flüssiges Gold“ ergießen. Diese Literaturkritiker immer wieder mal! Ich glaube, wo bei normalen Menschen das Hirn ist, ist bei denen auch so ein bisschen was wie flüssiges Gold.