Briefwechsel Silvio – Kommissarin Galehr

Commissare mia!

Du die interessante Frau!! Ich du liebe du ich mir! Du die himmel auf boden das goldkaeferchen. Du das feuerzeug zu meine Herz!! Du das reine gutte Maedchen mit die gutte Sele! Du – die Zuckerpupp! Ich du liebe das dich auch! Ich bin dem mal mit dem man nicht nur niocht sein und verkehr sei geworde bleibt! Ich dir fahre Paradies! D unf ich,

dir Silvio

 

Lieber Silvio,

offenbar hast du einige Dinge fälschlich interpretiert. Der Entscheidung, mich mit dir zu treffen, lagen rein berufliche Motive zugrunde, und obwohl dabei auch Privates zur Sprache kam, sehe ich gar nicht ein, wieso von dir etwas anderes angenommen werden sollte, wenngleich es mich natürlich konveniert, dass du so nette Worte zu sagen versuchst.

Das bedeutet aber nicht, dass es angeht, mir eine solche Depesche zu schicken! Was soll denn der Postbote denken, wenn er eine solche Depesche zu lesen bekommt? Außerdem habe ich den Verdacht, dass du diese Depesche auf Firmenkosten verschickt hast, was doch ganz und gar nicht zu rechtfertigen ist. Hast du nun also diese Depesche auf Firmenkosten verschickt? Wenn ja, erwarte ich mir, dass du mir ehrlich gestehst, ob der Versand der Depesche auf Firmenkosten geschehen ist, oder ob du ihn ordnungsgemäß von deinem eigenen Geld bezahlt hast, so wie es ganz selbstverständlich sein sollte, hörst du?

Bessere dich, lieber Silvio, dann bin ich möglicherweise bereit, dir zu verzeihen.

Kommissarin Jane Galehr

 

Commissare!

Meine Bezeichnung – Silvio! Du die wunderschoene blum im Garten der nAtur! Ich liebe dir! Wenn einer zu dir bos ich den hau in die goschn mit händ undf ärm! Du mein Naturwesen! Du – Springbrunnen!! Mein Herz fure sich, es springe springe über die ganze plaza und zruck! Wenn du mich nicht wolle meine ganze lebe tot nur noch einzwei woche zu lebe! Pasta Asciutta Pizza Maserati Fiat! Du mit mir fahre ich dir zeige meine Alfa Romeo 260 PS schnell! Du dann habe was Gscheids unterm Arsch!

Ich kusse deine fuss!!

Du Silvio

 

Silvio!

Bereits zum zweiten Mal hast du mit eine Depesche auf Firmenkosten geschickt, und das, obwohl du mir versprochen hast, das nie mehr wieder zu tun! Ich frage mich wirklich ernstlich, was dich davon halten soll, mehr aber noch, was DU dir denkst, dass ich von dir halten soll, wenn du so offen deinen Beteuerungen mir gegenüber zuwider handelst und dein Wort brichst. Ich finde, du solltest dich schämen, und das finde nicht nur ich! Dein Verhalten ist ganz und gar ungeziemend, und so erteile ich dir hiermit

EINE ERNSTE RÜGE

Hörst du? Du scheinst dir gar keine Begriffe zu machen, wie sehr du mich inkommodierst. Dass du so feurig bist und der Gedanke an mich deine Sinne verwirrt, mag EINMAL entschuldigend und mildernd in Anschlag gebracht werden können, nicht aber ein zweites Mal, und das nach all den deutlichen Hinweisen meinerseits.

Ich erwarte mir nun also, dass du, lieber Silvio, der Firma nicht nur das Geld heimlich zurück zahlst – so wie wir es ausgemacht haben, damit du dein schönes Gesicht wahren kannst – sondern dich dieses Mal auch offen bei der Firma entschuldigst! Ob du das bis morgen gemacht haben wirst, werde ich mich bei Werner erkundigen. Außerdem weiß ich doch, dass du Silvio heißt! Warum eröffnest du deinen Brief, indem du dich namentlich bei mir vorstellst?

Auch darauf erwarte ich mir eine Antwort!

Kommissarin Galehr